Estland und Litauen öffnen Grenzen und lockern Corona-Einschränkungen
TALLINN/VILNIUS (dpa-AFX) - Estland und Litauen haben zum 1. Juni ihre Grenzen wieder für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Coronavirus-Ansteckungsraten geöffnet. Auch die Bewohner der beiden baltischen EU-Staaten im Nordosten Europas können seit Pfingstmontag mehr Freiheiten genießen: Die Beschränkungen für öffentliche Veranstaltungen und die Öffnungszeiten gastronomischer Betriebe wurden gelockert.
Auf Beschluss der Regierungen in Tallinn und Vilnius dürfen Bürger aus EU-Staaten, Länder des Schengenraums, Großbritannien und Nordirland wieder in die beiden Ostseestaaten einreisen. Dabei entfällt die Quarantänepflicht für Einreisende aus Ländern mit einer Infektionsrate von bis zu 15 Fällen pro 100 000 Einwohner. Wer aus Ländern mit einer höheren Infektionsrate einreist, muss sich für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.
Nach Angaben der Außenministerien können demnach gegenwärtig jeweils Bürger aus 24 Staaten ohne Quarantäne einreisen - darunter auch Deutschland. Die Liste mit den Ländern werde einmal pro Woche überprüft. Im Kampf gegen das Coronavirus hatten Estland und Litauen Mitte März ihre Grenzen dichtgemacht und Einreisestopps für Ausländer ohne Wohnsitz im Land verhängt. Die Verbote war zuletzt bereits für Bürger der baltischen Staaten, Finnlands und Polens gelockert worden.
In beiden Ostseestaaten im Nordosten Europas sind nun auch wieder Kultur-, Sport-, Unterhaltungs-, und andere Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern in Innenräumen erlaubt. Dabei gelten strenge Hygienevorschriften, Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln. Im Freien liegt die Grenze in Litauen bei 300, überdies gilt eine allgemeine Mundschutzpflicht.
Restaurants, Bars, Cafés und Nachtclubs dürfen in Litauen nun eine Stunde länger bis 23.00 Uhr geöffnet haben. Auch in Estland dürfen die Lokale nun wieder nach 22.00 Uhr wieder geöffnet haben und nach dieser Zeit auch alkoholische Getränke verkaufen.
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Estland und Litauen stehen in der Coronakrise durchaus gut da. Die Regierungen hatten früh mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Virus reagiert. Die Infektionszahlen sind im internationalen Vergleich eher gering. Sie hatten sich zuletzt deutlich verlangsamt./awe/DP/he