checkAd

    FOREX-Report  363  0 Kommentare Der deutsche Exportmotor stottert noch

    Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1270 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1268 im US-Geschäft markiert wurde. USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,58. EUR-CHF oszilliert bei 1,0617.

    Während der Einzelhandel in Deutschland die Coronakrise (im Durchschnitt!) gut überstanden hat, beginnen der Exporte nur langsam wieder Fahrt aufzunehmen. So stiegen diese im Mai um 9 % an, erwartet worden war hingegen ein Anstieg um 14 %. Deutschland exportierte damit Waren im Wert von 80,3 Milliarden Euro, denen auf der Importseite Waren im Wert von 73,2 Milliarden Euro gegenüberstanden.

    Quelle: Destasis, SOLVECON INVEST.

    Der 9-prozentige Anstieg ist damit ein erster getätigter Schritt auf einem langen Weg, wie an dieser Stelle auch schon am Montag bei den Auftragseingängen beschrieben wurde.

    Insbesondere in den Exportzahlen spiegeln sich die Auswirkungen der Pandemie deutlich. Während die Exporte nach China nur um 12,3 % zurückgingen, brachen die Ausfuhren in die USA um 36,5 % ein. Die Belebung der Exportkonjunktur kommt aus Asien, insbesondere aus China, hinsichtlich der USA bleibt abzuwarten, ob die Lockdowns sogar wieder verschärft werden. In der Folge übertrafen in absoluten Zahlen die China-Exporte in Höhe von 7,2 Milliarden die Richtung USA in Höhe von 6,5 Milliarden Euro.

    Das Szenario einer zweiten Welle oder einer durchgängigen Epidemie im Fall der USA würde den deutschen Export deutlich treffen. In 2019 wurden Waren in der Höhe von 127 Mrd. USD in die USA exportiert. Ein durchschnittlicher Rückgang der Exporte auf das Gesamtjahr um 15 % würde immerhin ca. 0,55 % des BIPs ausmachen.

    Unterdessen wird in Europa vor dem EU-Gipfel über die Ausgestaltung der Finanzhilfen aus dem EU-Aufbaufonds gerungen. Bundeskanzlerin Merkel und der niederländische Ministerpräsident Rutte fordern dabei Finanzhilfen aus dem geplanten EU-Aufbaufonds an Reformen zu knüpfen. Recht haben sie! Ein rein konsumbasiertes Konjunkturpaket würde innerhalb kurzer Zeit verpuffen. Außer höherer Verschuldung wäre nichts gewonnen.

    Ein wichtiger Streitpunkt ist die Kontrolle der Reformen. Wenn am Ende jedes Land „Reform“ nach Bedarf definieren kann, handelt es sich nur um Augenwischerei. Während die deutsche Seite eine sehr vermittelnde Rolle einnimmt, bleibt die Aufgabe, sich unbeliebt zu machen und ernsthafte Reformen durchzusetzen, an den Niederlanden hängen. In diesem Sinne ein „Danke“ nach Den Haag.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 – 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

    Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

    Ihr Christian Buntrock

    Kurzvita von Christian Buntrock:
    Er gründete mit ehemaligen Kollegen der Bremer im Jahr 2017 die Fondsboutique SOLVECON INVEST GmbH in Bremen, bei der er Portfoliomanager, Prokurist und Gesellschafter ist. Er managt in Zusammenarbeit mit Folker Hellmeyer den SOLVECON Global Opportunities Fund. Der studierte Diplomkaufmann und -Volkswirt, arbeitete zuvor als Portfoliomanager in der Bremer Landesbank, im Treasury Management und Research der Sparkasse Südholstein sowie als Wertpapierspezialist für die Commerzbank AG.




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Folker Hellmeyer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

    *Werbelink

    Mehr anzeigen


    ANZEIGE

    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    Lesen Sie das Buch von Folker Hellmeyer*

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    ANZEIGE


    Verfasst von Folker Hellmeyer
    FOREX-Report Der deutsche Exportmotor stottert noch Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1270 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1268 im US-Geschäft markiert wurde. USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,58. …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer