Pressemeldung
Jyske Invest: Renditeüberblick Juli 2020
Steigende Ansteckungszahlen treffen auf wirtschaftliche Anreize und Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen.
Neues
Steigende Ansteckungszahlen treffen auf wirtschaftliche Anreize und Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen
Die Ansteckungszahlen in der ganzen Welt setzten im Juli ihren Aufwärtstrend fort, und die Zahl der täglichen neuen Fälle stieg auf mehr als 250.000. Die USA, Brasilien und Indien verzeichneten den
Großteil der neuen Fälle. Zusammen verzeichnen diese drei Länder mehr als 9 Mio. Infizierte und somit mehr als die Hälfte der 18 Mio. auf Weltebene registrierten Fälle. Die Entwicklung der
Ansteckungszahlen wurde von den Anlegern verhältnismäßig ruhig hingenommen - Ursache dafür sind unter anderem positive Wirtschaftsdaten sowie eine äußerst große Bereitschaft von Zentralbanken und
Behörden, wirtschaftliche Anreize zu geben. Gleichzeitig gab es gute Nachrichten über potenzielle Impfstoffe gegen COVID-19. Da hieß es zum Beispiel, dass sich sowohl Moderna als auch Pfizer mit ihren Impfstoffen in die letzte Testphase begeben. Auch andere Unternehmen sind bei der Entwicklung sehr weit, und es wird darüber spekuliert, ob ein Impfstoff
schon zum Jahreswechsel auf den Markt kommen wird.
Gigantische, von der EU verabschiedete Hilfspakete - auch aus den USA gibt es Neues
Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich endlich auf ein gigantisches Corona-Hilfspaket geeinigt. Die Details sind „weich“ formuliert und sind deshalb nicht ganz eindeutig. Das Abkommen umfasst einen
Wiederaufbaufonds über 750 Mrd. Euro, von denen die eine Hälfte Zuschüsse sind, und die andere Hälfte als Darlehen gewährt wird. Das Paket soll anhand von Schulden mit einer Laufzeit bis 2058
finanziert werden. Das Abkommen wurde gleichzeitig mit dem Haushaltsplan für die Jahre 2021 bis 2027 verabschiedet. Das Abkommen ist ein starkes Signal für den Zusammenhalt und den Willen, Europa
durch die Krise zu bringen. Auch in den USA wird erwartet, dass neue finanzpolitische Hilfspakete beschlossen werden, wenn die aktuellen Pakete ablaufen.
Ein plötzlicher wirtschaftlicher Rückschlag, aber Aussicht auf Besserung
Die rückblickenden Wirtschaftsdaten, zeugen von einem harten wirtschaftlichen Rückschlag im zweiten Quartal. Gleichzeitig - und glücklicherweise - deuten die Konjunkturbarometer darauf, dass der Tiefstpunkt erreicht zu sein scheint. Zumindest bis auf weiteres. Der Ablauf der Hilfspakete und die zweite Welle der Ansteckung mit dem Coronavirus kann erneut Gegenwird für die Weltwirtschaft aufkommen lassen. Die Anleger scheinen jedoch nicht im Voraus einen neuen wirtschaftlichen Gegenwind einzukalkulieren, der nicht von neuen Anreizen und einem Impfstoff aufgewogen werden kann.
Marktrendite
Die Anstiege in den Aktienmärkten der Welt wurden vom Fall des Dollar aufgewogen
In den Aktienmärkten der Welt setzten sich im Juli insgesamt gesehen die Anstiege fort - angeführt von den USA und Asien. Demgegenüber gaben die Aktienmärkte in Europa und Japan nach. Die Aktienmärkte der Welt legten gemessen in Lokalwährung um 3,39 % zu. Wenn man diesen Anstieg mit den Augen eines dänischen Anlegers betrachtet, wurde die positive Rendite jedoch vom Fall des Dollar aufgewogen. Gemessen in dänischen Kronen blieben die globalen Aktienmärkte in etwa unverändert. Während die Aktienanleger darauf vertrauten, dass die steigenden Ansteckungszahlen in den USA von Anreizen der Zentralbanken und Behörden beantwortet werden würden, wirkten sich die steigenden Ansteckungszahlen, die niedrigeren Zinsen und die Aussicht auf eine lockere amerikanische Geldpolitik auf den Dollar negativ aus.
Leicht sinkende Zinsen in einem Markt in Urlaubsstimmung
Im dänischen Markt war die Emissionstätigkeit im größten Teil des Monats verhältnismäßig beschränkt. In den letzten Tagen nahm das Angebot an kündbaren Hypothekenanleihen jedoch wieder erheblich zu. Dies hat damit zu tun, dass die Kündigungsfrist zum Oktober-Termin Ende Juli ablief, und gleichzeitig werden die jetzigen kündbaren Hypothekenanleihen-Serien durch neue Serien ersetzt, deren Laufzeiten drei Jahre länger sind. Dies bedeutet einen niedrigeren Kurs, was einen Umstieg weniger vorteilhaft macht. Trotz des größeren Angebots am Ende des Monats waren die kündbaren Anleihen von einer höheren Bewertung gekennzeichnet - sowohl absolut als auch verhältnismäßig. Übergeordnet war das Zinsniveau leicht sinkend, weshalb die meisten Anleihen positive Renditen ergaben.
Ein großer Unterschied zwischen den EM in Lokalwährung und den EM in Kernwährung im Juli
Der Anstieg des EURUSD um 4,5 % hatte einen starken negativen Einfluss auf die EM in Lokalwährung. Die Anstiege bei den Anleihekursen und die Kuponzinsen warfen 1 % ab, wurden jedoch von den
Währungskursverlusten von mehr als 3 % aufgesogen. Die großen Verlierer waren Länder, in denen die Währungen parallel zum USD verlaufen - beispielsweise Russland, Kasachstan,
die Ukraine, Peru und Thailand - während die Türkei mit ihrer eigenen Krise eine türkische Lira mit einem Fall um 6,72 % verzeichnete. Anders sah es für die EM in Kernwährung aus, bei denen
die Rendite des Monats mehr als 3 % betrug und von leicht sinkenden amerikanischen Zinsen und der Einengung des Kreditspreads von 474 Basispunkten auf 436 Basispunkte getrieben war. Es bestand
Nachfrage nach mehr sogenannten risikoreichen Ländern, die einen Teil der Verluste seit dem Höhepunkt der COVID-19-Krise im März wieder gutgemacht haben. Die Türkei traf es jedoch auch bei den
Anleihen in Kernwährung mit einem Verlust von 2,79 %, während auch andere Krisenländer wie der Libanon, Sri Lanka, Sambia und Argentinien negative Renditen verzeichneten. Die
COVID-19-Ansteckungszahlen werden weiter aufmerksam verfolgt, und damit auch deren Einfluss auf das Wachstum, die Haushalte und damit die Verschuldungsraten der Länder.
Die Kreditmärkte im Juni
Die Entwicklung der Kreditspreads war im Juli sehr positiv. Somit engte sich der High Yield-Spread um etwa 0,80 Prozentpunkte ein, während sich der Investment Grade-Spread um etwa 0,20 Prozentpunkte verkleinerte. Die Aktienvolatilität ist in der Regel ein guter Indikator für die Kreditspreadentwicklung, und gemessen anhand des breit anerkannten Aktienvolatilitätsbarometers, dem VIX-Index, sank die Volatilität im Laufe des Monats Juli. Während der erste Teil der „Recovery“ für die Nachfrage nach Qualität gut war, sahen wir im Juli eine größere Nachfrage nach „deep value“, hierunter Unternehmen in den Sektoren Energie, Verbrauch, Unterhaltung, Service u. a. m.
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