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     192  0 Kommentare Großer Ärger in Marseille über neue Corona-Maßnahmen der Regierung

    PARIS (dpa-AFX) - Die neuen strengen Maßnahmen der französischen Regierung im Kampf gegen Corona treffen in Marseille auf große Wut und Unverständnis. Dass Restaurants und Bars ab Samstag in der südfranzösischen Hafenmetropole komplett schließen müssten, sei ohne jede Absprache entschieden worden, sagte Bürgermeisterin Michèle Rubirola am Donnerstag dem Sender BFM TV. Das Rathaus forderte ein zehntägiges Moratorium. Es solle erst abgewartet werden, wie sich die Corona-Lage in der Stadt weiterentwickelt.

    Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Donnerstagabend in einer Pressekonferenz angekündigt, dass für Marseille und das Überseegebiet Guadeloupe die "maximale Alarmstufe" ausgerufen worden sei. Das bedeutet neben der Schließung von Bars und Restaurants auch, dass alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen schließen müssen, sofern sie kein "strenges Gesundheitsprotokoll" haben. Theater und Kinos sind davon nicht betroffen.

    Diese Maßnahmen würden von Marseille als Affront empfunden, sagte der stellvertretende Bürgermeister Benoît Payan während einer Pressekonferenz. "Trotz der Zahlen, trotz der Bemühungen wird unsere Region wieder einmal bestraft, mit dem Finger auf uns gezeigt", sagte er. Der Präsident der Region, Renaud Muselier, kritisierte die Maßnahmen als "kollektive Bestrafung". Sie seien ungerecht und ungemessen.

    Die Corona-Lage in Marseille ist seit Wochen angespannt. Die Zahl der Menschen, die sich dort innerhalb einer Woche mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt dort nach Angaben der Regierung bei rund 250. Paris hatte Marseille zuletzt aufgefordert, strengere Maßnahmen zu einzuführen. Dem ist die Stadt auch nachgekommen - sie hat etwa Einschränkungen beim Alkoholverkauf und bei Treffen und Veranstaltungen in der Öffentlichkeit verhängt.

    Die Regierung hatte zuletzt immer wieder betont, dass die gewählten Vertreter in den Regionen am besten wüssten, was zu tun sei. Auch in Paris zeigt man sich unzufrieden mit den Entscheidungen des Gesundheitsministers. In der Hauptstadt gilt nun eine "hohe Alarmstufe", Bars müssen ab Montag um 22.00 Uhr schließen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo erklärte, sie sei kurzfristig informiert worden und nicht einverstanden./nau/DP/men





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