EUR/GBP
Euro knickt wieder ein
Im Duell der Brexit-Protagonisten bahnte sich bis kürzlich noch ein Comeback der Gemeinschaftswährung gegen das Britische Pfund an.
Im Duell der Brexit-Protagonisten bahnte sich bis kürzlich noch ein Comeback der Gemeinschaftswährung gegen das Britische Pfund an. Die Konsolidierung, die den Euro noch einmal von knapp 0,93 GBP auf 0,90 GBP führte, schien beendet. Doch es kam anders. Der Euro knickte mittlerweile ein.
Das Thema Brexit kocht unverändert hoch. Die Fronten zwischen den Verhandlungsparteien schienen komplett verhärtet zu sein. Nicht einmal mehr miteinander verhandeln wollten beide Seiten. Nun gab die britische Regierung bekannt, die Verhandlungen mit der EU wieder aufnehmen zu wollen. Ob doch noch eine „große“ Verhandlungslösung möglich ist, bleibt allerdings abzuwarten.
EUR/GBP reagierte auf die neuen Entwicklungen. Der Euro knickte wieder ein. Damit neutralisierte sich aus Sicht des Euro eine überaus aussichtsreiche Ausgangslage.
Im September probte der Euro gegen das Britische Pfund bereits den Durchmarsch. Nach einem Bewegungstief, das im Bereich von 0,89 GBP markiert wurde, drehte der Euro nach oben ab, durchbrach die
psychologisch relevanten 0,90 GBP und überwand im Anschluss auch das massive Widerstandscluster um 0,915 GBP. Damit schien aus charttechnischer Sicht der Weg für den Euro in Richtung markantes
März-Hoch (0,95 GBP) frei zu sein. Durch diese Tür ging die Gemeinschaftswährung nicht ganz, denn im Bereich von 0,93 GBP verließen den Euro die Kräfte.
Die anschließende Konsolidierung lässt sich in das Korsett einer bullischen Flaggenformation (rot dargestellt) pressen. Diese werden nicht selten über einen aufwärtsgerichteten Ausbruch über die obere Begrenzung aufgelöst. Nach dem Erreichen der wichtigen Unterstützung bei 0,90 GBP drehte der Euro nach oben ab und initiierte den Ausbruchsversuch. Dieser befindet sich nun in einer kritischen Phase. Im ersten Anlauf ist es dem Euro nicht gelungen, die 0,915 GBP deutlich zu überwinden. Das hätte dem Vorstoß weiteren Nachdruck verliehen.
Im Zuge der neuen Entwicklungen musste der Euro vom Widerstandsbereich um 0,915 GBP ablassen und orientiert sich nun erneut in Richtung der wichtigen Unterstützung bei 0,90 GBP. Einen Rücksetzer
darunter sollte er unter allen Umständen vermeiden, um nicht weiter in Bedrängnis zu geraten und sich so noch ein „letztes Fünkchen“ bullischer Hoffnung zu bewahren. Sollte es unter die 0,90 GBP
gehen, muss mit einer weiteren Ausdehnung der Bewegung auf 0,886 GBP gerechnet werden. Auf der Oberseite muss es dem Euro gelingen, die 0,915 GBP auszuhebeln.
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