checkAd

     133  0 Kommentare Deutsche Bahn erzwingt Vertagung des Lkw-Kartell-Prozesses

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn hat im Münchner Schadenersatz-Prozess gegen die führenden europäischen Lkw-Hersteller einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin gestellt. Der Grund: Sie habe es abgelehnt, die für Donnerstag anberaumte Verhandlung wegen Corona zu vertagen, sagte eine DB-Sprecherin am Mittwoch. Das Landgericht muss nun erst einmal über den Befangenheitsantrag entscheiden und verlegte die mündliche Verhandlung um ein halbes Jahr auf den 21. Juni 2021.

    Die DB Competition Claims GmbH hatte die Terminverlegung auf eine Zeit beantragt, "zu der sich die Pandemielage entspannt hat". Das Gericht habe als Alternative einer hybriden Verhandlung mit Videozuschaltung vorgeschlagen, aber das sei aus Sicht der DB für ein komplexes Verfahren mit 40 Personen und großem öffentlichen Interesse "völlig ungeeignet", sagte die Bahnsprecherin. Daher habe die Bahn einen Ablehnungsantrag gegen die Vorsitzende Richterin gestellt.

    Damit sei eine Verlegung nun zwingend, sagte ein Gerichtssprecher. Eine andere Kammer am Landgericht müsse über den Befangenheitsantrag entscheiden. Gegen diese Entscheidung wäre wiederum Beschwerde beim Oberlandesgericht möglich.

    Die Deutsche Bahn, die Bundeswehr und viele Speditionsunternehmen fordern von den Lastwagenherstellern 385 Millionen Euro Schadenersatz wegen überhöhter Preise. MAN , Daimler , DAF, Iveco und Volvo/Renault hatten sich von 1997 an jahrelang in einem Kartell ausgetauscht. Die EU-Kommission hatte den Lkw-Bauern deshalb fast vier Milliarden Euro Bußgeld aufgebrummt, aber die Frage offen gelassen, ob den Käufern der Lastwagen ein Schaden entstanden ist. Das Landgericht München hatte beim Prozessauftakt im Mai Bedenken geäußert, ob die Klage begründet ist./rol/DP/eas





    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Deutsche Bahn erzwingt Vertagung des Lkw-Kartell-Prozesses Die Deutsche Bahn hat im Münchner Schadenersatz-Prozess gegen die führenden europäischen Lkw-Hersteller einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin gestellt. Der Grund: Sie habe es abgelehnt, die für Donnerstag anberaumte Verhandlung …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer