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    ROUNDUP  129  0 Kommentare Längerer Lockdown absehbar - Schutzmasken und Homeoffice im Blick

    BERLIN (dpa-AFX) - Vor den Beratungen von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise zeichnen sich längere Beschränkungen bis in den Februar hinein ab. Dazu könnten zusätzliche Vorgaben zu besser schützenden Masken etwa in Bussen, Bahnen und Geschäften kommen. Wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag sagte, können nunmehr 34,1 Millionen Menschen aus Corona-Risikogruppen vom Bund finanzierte FFP2-Masken bekommen - zunächst war nach Schätzungen mit 27 Millionen gerechnet worden. Zusehends in den Blick rückt auch, das Arbeiten von zu Hause breiter durchzusetzen. Labor-Analysen und Auswertungen zu neuen, wohl ansteckenderen Virus-Varianten sollen verstärkt werden.

    Spahn sagte in Berlin: "Es ist besser, wenn wir jetzt zusammen noch die nächsten zwei, drei, vielleicht vier Wochen die Zahlen deutlich runterbringen, Kontakte reduzieren." Bei den Infektionszahlen und der Auslastung der Intensivstationen scheine es in den letzten Tagen zwar Rückgänge zu geben. Man müsse aber vorsichtig sein. "Wir waren ja schon einmal auf dem Weg runter vor einigen Wochen, und dann baute sich die nächste Welle schon wieder auf." Daher sollte dies nicht als Zeichen zum Nachlassen genommen werden. "Ich sehe das als Ermutigung, umso konkreter und konsequenter weiterzumachen." Das Ziel bleibe, Infektionsketten wieder nachvollziehen und unterbrechen zu können.

    Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten wollen an diesem Dienstag erneut beraten - der kürzlich verschärfte Lockdown ist vorerst bis Ende Januar vorgesehen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte am Sonntagabend im "Bild"-Talk: "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen." Die SPD-Chefs Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken erklärten am Montag: "Es geht weniger um Verschärfung durch zusätzliche Maßnahmen als um Verschärfung durch eine konsequentere Anwendung." Derzeit arbeiteten 15 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice. "Wir hatten in der ersten Welle 27 Prozent. Man sieht also, dass deutlich mehr möglich ist", sagte Esken. Wo dies nicht möglich sei, müsse man mindestens wöchentlich testen und Masken auch am Arbeitsplatz tragen.

    Spahn verwies auch auf neue Virus-Varianten, die sich wohl leichter ausbreiten. Dadurch, dass sich möglicherweise viel mehr Menschen viel schneller ansteckten, kämen auch möglicherweise mehr in die Kliniken. "Mehr Ansteckung heißt eben dann mehr Schwer- und Schwerstkranke." Auch deshalb sei Kontaktreduzierung nötig. Positive Corona-Tests sollen künftig stärker und systematischer auf den genauen Virustyp untersucht werden. Labore, die solche "Sequenzierungen" vornehmen, sollen mit einer neuen Verordnung von diesem Dienstag an verpflichtet werden, die Daten an das Robert Koch-Institut (RKI) zu übermitteln. Sie bekommen dann 220 Euro pro Datenübermittlung als Vergütung.

    Vor dem Bund-Länder-Treffen wurden verschiedene Maßnahmen diskutiert. Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) sagte in der ARD: "Wir sollten eine Regelung bekommen, dass überall da, wo es möglich ist, Homeoffice angeboten werden muss." Auch der Idee, FFP2-Masken im öffentlichen Raum stärker einzusetzen, könne er viel abgewinnen. Spahn sagte, auch OP-Masken, die Centbeträge kosten, schützten schon mehr als Alltagsmasken aus Stoff. Bei den vom Bund finanzierten FFP2-Masken habe sich die höhere Zahl von 34,1 Millionen Berechtigten aus einem Abgleich mit Daten der Krankenkassen ergeben. Sie sollen von den Kassen jetzt Gutscheine für zwölf FFP2-Masken bekommen. Vorgesehen ist ein Eigenanteil von zwei Euro für je sechs Masken.

    Bundesweit liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen nun bei 134, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Der Höchststand lag am 22. Dezember bei 197,6. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind aber enorm: Das höchste Niveau hat Thüringen mit 274, das niedrigste Bremen mit 87. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb angesichts möglicher weiterer Maßnahmen für Verständnis. "Jeder Mensch in Deutschland muss wissen, die Einschränkungen, die ich jetzt habe, leisten einen Beitrag dazu, dass die Intensivstationen in den Krankenhäusern nicht noch weiter überlastet werden."/sam/jr/sax/wn/DP/stk





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