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    Marktkommentar  166  0 Kommentare Marius Daheim (Gothaer): "Double Dip"-Rezession

    "Double Dip"-Rezession verzögert die Konjunkturerholung im Euroraum.

    Januar 2021

    Im Schlussquartal 2020 ist wegen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen im Euroraum ein erneuter BIP-Rückgang eingetreten. In Deutschland dagegen kompensierte die robuste Industriekonjunktur die Schwäche im Dienstleistungs-sektor, so dass das BIP "nur" stagnierte. Für das Gesamtjahr fiel die BIP-Schrumpfung hierzulande mit -5,0% ggü. Vorjahr deutlich geringer aus als zwischenzeitlich befürchtet (Konsens im Juni 2020: -6,4%).

    Der wirtschaftliche Start ins neue Jahr fällt im Euroraum jedoch holprig aus. Da in vielen Ländern wegen hoher Corona-Infektionsraten harte wirtschaftliche Beschränkungen in Kraft bleiben, zeichnet sich für das erste Quartal der zweite BIP-Rückgang in Folge und damit eine "Double Dip"-Rezession ab.

    Zusätzliche Belastungsfaktoren für das Wirtschaftsvertrauen sind der zumeist schleppende Start der Impfkampagnen und das Wideraufflammen politischer Risiken (Italien). Auch wenn die wirtschaftliche Erholung ab dem Frühjahr an Fahrt gewinnen dürfte, lauern im in der zweiten Jahreshälfte weitere Konjunkturrisiken mit dem voraussichtlichen Auslaufen staatlicher Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen, steigenden Insolvenzen und Arbeitsplatzverlusten. Positive Impulse setzen zum einen die neue US Regierung mit einem zweiten großvolumigen Konjunkturprogramm, zum anderen China mit seiner wiedererstarkten Wirtschaft.

    EZB und Fed haben in ihren Sitzungen im Dezember erwartungsgemäß die Weichen für eine Verlängerung der Pandemie-getriebenen geldpolitischen Stützungsmaßnahmen gestellt. Als erfahrene Risikomanager werden sie diesen Kurs selbst bei einem günstigen Konjunkturverlauf im Sommerhalbjahr beibehalten.

    Da auch die Fiskalpolitik eine aktive Rolle im Corona-Krisenmanagement übernommen hat, besteht für die Geldpolitik aber kein akuter Handlungsdruck. Marktspekulationen auf eine Senkung des EZB-Einlagensatzes sollten daher im Jahresverlauf abebben. Die EZB-Politik der impliziten Zinskurvenkontrolle begrenzt zudem die Schwankungsbreite der Euroraum Bondrenditen.

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