München (dts Nachrichtenagentur) - Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat angesichts der massiven Kritik an den jüngsten Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern vor einer Vorverurteilung der
Bundesregierung gewarnt. "Da wird schnell etwas hochgekocht auf Basis von Meldungen, die sich im Nachhinein vielleicht als falsch oder übertrieben herausstellen. Ich rate sehr zur Besonnenheit, aber
natürlich wünsche auch ich mir mehr Geschwindigkeit, und da ist sicherlich noch Luft nach oben", sagte sie der "Rheinischen Post".
Bei den Themen Impfstoff- und Testbestellungen sei sie nicht sicher, ob man genug Transparenz habe, um von einem Versagen der Verantwortlichen sprechen zu können, warnte das Mitglied im
Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung. So habe sich im Nachhinein etwa herausgestellt, dass die EU-Verträge zur Impfstoffbeschaffung nicht schlechter seien als die britischen, obwohl
vorher das Gegenteil angenommen worden sei. Wenn die richtigen Wachstumsimpulse für die Zukunft gesetzt würden, "bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in einigen Jahren aus der Krise herausgewachsen
sind, ohne dass es tiefe soziale Einschnitte für die Menschen oder Steuererhöhungen geben wird", sagte Schnitzer.