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     330  0 Kommentare Besser geht es nicht, Kommentar von Bernd Neubacher zur Deutschen Bank

    Frankfurt (ots) - Besser geht es nicht: Im Zahlenwerk der Deutschen Bank fürs
    Startquartal zeigen eigentlich alle Indikatoren in die richtige Richtung - vom
    sprudelnden Ertrag über die sinkende Risikovorsorge bis zum auf gut 1 Mrd. Euro
    explodierten Nachsteuergewinn. Der stellt nicht nur das höchste Quartalsergebnis
    seit Anfang 2014 dar, sondern hat auch die jahrelang negative
    Eigenkapitalrendite unversehens auf 7,4 % katapultiert. Das liegt schon fast auf
    Höhe der 2019 fürs kommende Jahr ausgegebenen Zielmarke von 8 %, die dem
    Institut bislang kaum jemand so recht hat abkaufen wollen. Das
    Milliardenergebnis zum Jahresauftakt ist eine Leistung, die man ihm nicht
    zugetraut hat, wie sich an der Konsensprognose ablesen lässt.

    Die strategische Schräglage des Hauses hat sich im Lichte eines boomenden
    Kapitalmarktgeschäfts freilich kaum verbessert. Vielmehr hat allein die
    florierende Investmentbank im ersten Quartal mehr als das Doppelte zum
    Vorsteuergewinn des Konzerns beigetragen wie die drei übrigen Sparten
    Unternehmensbank, Privatkundenbank sowie Assetmanagement zusammen, und dies,
    obwohl das Corporate Banking wie auch die Retail-Sparte ihr Vorsteuerergebnis um
    je rund 90 % herauffuhren, weil sich bei stagnierenden Erträgen die
    Risikovorsorge verflüchtigte bzw. Personal- sowie Restrukturierungskosten
    sanken.

    Besser geht es nicht. Dies gilt vor allem fürs Umfeld - und zwar von der
    Geldpolitik über die Kapitalmärkte bis hin zum Kreditgeschäft. Wer schon allein
    durch die Bilanzierung von Finanzpositionen zum zeitnahen Marktwert Mehrerträge
    von knapp 1 Mrd. Euro verbucht, hat es nicht nur leicht, eine gute Figur
    abzugeben, sondern reitet auch die Welle einer Geldpolitik, die allerorten die
    Bewertungen inflationiert. Und wenn sich manche Gewerbetreibende hierzulande,
    wie zuletzt im Vorstand einer Bank zu hören war, im Lichte staatlicher Übernahme
    ihrer Fixkosten sowie Kurzarbeitergeld in der schwersten Krise der
    Nachkriegsgeschichte derzeit Überlegungen hingeben können, wie sie ihren
    Fuhrpark erneuern oder Büros neu einrichten, ist absehbar, dass die jüngsten
    Auflösungen von Risikovorsorge in der Unternehmensbank kaum Bestand haben
    werden, erst recht, wenn die Hilfen und Moratorien auslaufen.

    Im ersten Quartal, saisonbedingt ohnehin das traditionell beste im gesamten
    Jahr, hat die Deutsche Bank gezeigt, welche Resultate mit ihrem Geschäftsmodell
    in einer optimalen Konstellation möglich sind. Daran anzuknüpfen, wird ihr im
    weiteren Jahresverlauf zunehmend schwerer fallen.

    (Börsen-Zeitung, 29.04.2021)

    Pressekontakt:

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    Redaktion

    Telefon: 069-2732-0
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    OTS: Börsen-Zeitung



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