Anleihen steigen stark, Ölpreise brechen ein – Konjunktursorgen? - Seite 2
Von einer Trendwende am Anleihemarkt, die angesichts der extrem starken Erholung der Weltkonjunktur eigentlich zu erwarten gewesen wäre, ist also weit und breit nichts mehr zu sehen. Stattdessen bleiben die Kurse weiterhin in der großen Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau (gelbes Rechteck). Ist die erneute Stärke der Anleihekurse nun eine Folge der noch anhaltenden Wertpapierkäufe der Notenbanken oder der Konjunktursorgen der Anleger?
Ölpreise brechen ein
Die Ölpreise lassen letzteres vermuten. Denn die Notierungen für das schwarze Gold erlebten am Montag sogar einen kleinen Crash (siehe rote Ellipse im folgenden Chart). Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zum Beispiel gab alleine an diesem Tag um mehr als 8 % nach! Und seit dem Hoch vom 6. Juli summieren sich die Verluste hier schon auf mehr als 15 % - binnen nur 14 Tagen bzw. 10 Handelstagen.
Doch ich erinnere dazu an meine Analyse vom 9. Juni:
Und im Update vom 6. Juli hatte ich über die abgebrochenen Verhandlungen der "OPEC+" berichtet, was die Ölpreise getrieben hat. Doch die Notierungen trafen auf einen wichtigen Widerstand und drohten, einen 5-gliedrigen Aufwärtszyklus zu beenden, weshalb mit einer Gegenbewegung zu rechnen war (roter Pfeil). Die aktuellen Kursverluste könnten also rein charttechnischer Natur sein.
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Und passend zur charttechnischen Erwartung hatte ich auch darauf hingewiesen, dass „es innerhalb der kommenden Tage oder Wochen doch noch zu einer Einigung kommen wird“, welche bei der angepeilten Ausweitung der Fördermengen um 2 Millionen Barrel pro Tag die Ölpreise auch aus fundamentalen Gründen belasten könnte.
OPEC+ einigt sich doch noch auf Ausweitung der Fördermenge
Und tatsächlich: Die Ölförderstaaten haben sich am vergangenen Sonntag auf eben diese Anhebung ihrer Produktionsmengen geeinigt. Die Differenzen zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden ausgeräumt und die zuständigen Minister der "OPEC+"-Staaten verständigten sich letztlich doch noch darauf, die Fördermengen von August bis Dezember um weitere 2 Millionen Barrel pro Tag zu steigern.
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