Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX bleibt auf Rekordniveau – US-Regierung geht die OPEC+ an
In Großbritannien fällt die Zahl der Neuansteckungen mit dem Corona-Virus trotz massiver Lockerungen.
Auch die Seuchenschutzbehörde in den USA teilte gestern mit, dass ein ähnliches Abknicken der Kurve der Neuinfektionen in einigen Regionen der USA zu beobachten sei. Die Hoffnung auf ein Abebben der Delta-Welle ist jetzt der Turbo für die Wall Street und treibt damit auch den Deutschen Aktienindex auf neue Rekorde. Und die niedriger als erwartet gemeldete Kerninflation in den USA bekräftigt das Narrativ der nur "vorübergehenden Inflation".
Interessanterweise wurde gestern in den USA die erfolgreichste Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen in der Geschichte abgehalten. Noch nie war eine Emission dermaßen gezeichnet. Die hohe Nachfrage führte zu einem entsprechenden Anstieg der Renditen. Der Wunsch nach Sicherheit bleibt trotz oder gerade auch wegen rekordhoher Aktienmärkte hoch.
US-Präsident Joe Biden fordert die OPEC+ auf, ihre Fördermengen anzuheben. Die US-Politik, getrieben von erhöhtem Preisdruck durch aufkommende Inflation, mischt sich in die Politik des Kartells ein. Während dies zwar wenig Aussicht auf Erfolg hat, ist es auch ein Eingeständnis dafür, dass die Aussicht auf eine stärkere Regulierung der heimischen Fracking-Industrie eine sehr defensive Hedging-Politik begünstigt haben dürfte.
Mehrheitlich hat die amerikanische Fracking-Industrie ihre Produktion der Jahre 2021 und 2022 zu Preisen im Vorfeld abgesichert, die 10-20 Dollar unter den aktuellen Preisen liegen. Eine Angebotsreaktion aus den USA, wie sie in den letzten Jahren angesichts steigender Preise zu beobachten war, ist dieses Mal aufgrund dieser Deckelung nur untergeordnet zu erwarten. Die OPEC+ hat die Kontrolle über den Ölpreis zurück und wird sie nicht leichtfertig wieder aufgeben.
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