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    Carrier1  175  0 Kommentare Kurserholung nach guten Prognosen

    Können die Aktionäre von aufatmen? Die Aktie des Kommunikations-Dienstleisters hat seit seiner Erstnotiz am 25. Februar 2000 über 80% ihres Wertes verloren. Am 20. Dezember konnte sie sich nun aber aus ihrem seit Anbeginn bestehenden Abwärtstrend bei 18,50 € lösen und notiert mittlerweile bei 22,80 €.

    An diesem Tag hatte das Unternehmen seine Prognose für 2001 veröffentlicht und plant nun eine Umsatzsteigerung um mehr als 50% gegenüber 2000 auf 420 bis 450 Mio.$. Infrastruktur-Verkäufe - mit Vertragslaufzeiten zwischen 15 und 20 Jahren - sollen 50 bis 70 Mio.$ zum Umsatz beitragen. Diese Prognose wird unterfüttert durch einen Auftragsbestand von etwa 285 Mio.$ per Jahresende. Das EBITDA sollte nach alter Planung im Jahre 2001 auf zwischen minus 34 und 36 Mio.$ kommen. Jetzt wird mit plus 15 bis 25 Mio.$ gerechnet.

    Die im NEMAX50 enthaltene Carrier1 versteht sich als führender pan-europäischer Anbieter von Produkten und Lösungen für 'end-to-end'-Internet, Sprachübertragung, Bandbreiten, Data-Center und Netzzugängen für große Anwender von Kommunikationsdiensten. Carrier1 bietet seinen Kunden direkte Übertragungs- und Netzlösungen, sowie Mehrwertdienste, die diese selbst unter eigener Marke ihren Endkunden anbieten.

    Das Unternehmen ist z.B. Partner von AOL. Beide Unternehmen haben Ende November ihre seit September bereits in Großbritannien bestehende Zusammenarbeit auf Deutschland ausgedehnt. Carrier1 liefert an AOL die gesamte Telekommunikations-Infrastruktur für Internet-Einwahl-Zugangsdienste im Rahmen eines Outsourcing-Abkommens. Hiermit werden Millionen von AOL-Endkunden bedient.

    Die deutlich günstigere Unternehmens-Prognose wird in erster Linie durch ein verändertes Produkt-Mix bewirkt. Der Anteil der margenstarken Datendienste soll sich nämlich auf einen Umsatzanteil von 40% verbessern. Die alte Planung sah für 2001 lediglich 30% vor. Die 40%-Marke sollte erst ein Jahr später erreicht werden. Damit würden die Datendienste im Jahresvergleich um 240% zulegen. 60% des Umsatzes sollen Sprachdiensten erwirtschaftet werden.

    Die Gesellschaft mit Sitz in Zürich verfügt zum Jahresende über freie Cash-Positionen in Höhe von etwa 320 Mio.$ - genug, um die geplanten Investitionen in Höhe von 220 bis 250 Mio.$ für Verbesserungen der Infrastruktur notfalls aus der Kasse zu bezahlen. Carrier1 startet mit Verbindlichkeiten in Höhe von 32% des Unternehmenskapitals ins neue Jahr, das per 30. September mit 520 Mio.$ ausgewiesen wurde.

    Mit einer Aktienanzahl von knapp 40,6 Millionen ist das Unternehmen mit etwa 940 Mio.€ bewertet. Der Börse ist damit jeder Euro Umsatz, der im nächsten Jahr erzielt werden soll, etwas mehr als 2 € wert.
    Hornblower-Fischer empfiehlt die Aktie von Carrier1 aktuell zum Kauf. Nach den guten Prognosen für 2001 und angesichts der soliden Finanzen sollte der Chartboden bei ungefähr 20 € halten.

    Die Aktie von Carrier1 ist auch an der Nasdaq gelistet. Das ist immer für eine Überraschung gut - in jede Richtung.



    Klaus Singer
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