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     221  0 Kommentare Ölpreise geben nach Reservefreigabe leicht nach

    NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch einen kleinen Teil ihrer deutlichen Aufschläge vom Vortag abgegeben. Die Freigabe nationaler Notreserven zahlreicher Länder erzielt damit unter dem Strich noch nicht die gewünschte Wirkung. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 81,91 US-Dollar. Das waren 40 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 32 Cent auf 78,18 Dollar.

    Am Vortag hatten die USA in einer abgestimmten Aktion mit anderen großen Volkswirtschaften den Rückgriff auf ihre nationale Erdölreserven bekanntgegeben. An der Freigabe wollen sich China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien beteiligen. Hintergrund sind die hohen Rohölpreise, die im Oktober mehrjährige Höchststände erreicht hatten und die wirtschaftliche Erholung vom Corona-Einbruch abzuwürgen drohen.

    Dass die Ölpreise seit der Freigabe in der Tendenz gestiegen und nicht gefallen sind, führen Marktbeobachter auf mehrere Gründe zurück. Zum einen wurde über eine Freigabe seit Wochen spekuliert und an den Märkten in Form fallender Ölnotierungen eingepreist. Zum anderen zeigten sich einige Marktteilnehmer enttäuscht über die freizugebenden Ölmengen und die Tatsache, dass ein Teil dieser Menge später wieder in die Reserve eingelagert werden soll.

    Ungewiss ist, wie der Ölverbund Opec+ auf den Schritt der Verbrauchsländer reagiert. In der kommenden Woche wollen sich die 23 Förderländer beraten. Seit Sommer weitet der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund seine Förderung aus, allerdings nur schrittweise und in moderatem Tempo. Das hat zunächst Kritik aus den Verbrauchsländern und dann die Reservefreigabe hervorgerufen.

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    Als Reaktion auf die Freigabe könnte die Opec+ ihre geplanten Produktionserhöhungen für zweieinhalb Monate aussetzen, ohne dass es zu einer Verknappung am Ölmarkt komme, erklärte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. "Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die USA die gesamte Menge überhaupt an den Markt bringen werden." Denn das angebotene Öl müsse von den privaten Ölunternehmen erst einmal abgenommen werden. "Wenn kein akuter Angebotsengpass besteht, werden die angesprochenen Unternehmen ohne einen zusätzlichen Anreiz von dieser Möglichkeit kaum Gebrauch machen."/bgf/mis




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