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     263  0 Kommentare Systematics kauft weiter zu

    Systematics baut die Stellung im E-Consulting aus und übernimmt dazu drei Unternehmen. Für das Geschäftsjahr 2001 planen die drei Gesellschaften zusammengenommen einen Umsatz in Höhe von mehr als 25 Mio.€.

    Die CITAG (Consulting Innovation & Technology AG) mit Sitz in Hamburg ist als Beratungsgesellschaft in der E-Business- und Geschäftsprozess-Beratung sowie der IT-Optimierung tätig. Kunden kommen aus den Bereichen Assekuranz, Finanzwesen, Pharma, Handel und Industrie. Der Personalbestand umfasst derzeit 75 Berater.

    Die SIL (Systematics Integration Limited) fokussiert Beratung, Implementierung und Roll-out globaler SAP-Projekte. Bisher bestehen u.a. Verträge mit Nokia und Pirelli. Die in London ansässige SIL beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter im High-End-Projektmanagement. Die Gesellschaft plant im laufenden Jahr einen Ausbau auf 35 Mitarbeiter.

    Die SPMV Unternehmensberatung GmbH mit Sitz in Ellerau bietet ihren Kunden Komplettlösungen an, die Beratung, Konzeption, Programmierung, Implementierung und Service umfassen. Schwerpunktmäßig wird auch hier SAP R/3 unterstützt. Die Gesellschaft plant einen Aubau der Mitarbeiteranzahl von 32 auf 45 im laufenden Jahr.

    Die Übernahmen erfolgen im Rahmen eines Aktientauschs. Zusammen mit der gelanten Ausgliederung des PC-Geschäfts dienen sie dem Ziel, die Profitabilität von Systematics zu steigern. Das Consulting-Geschäft wird als besonders lukrativ angesehen. Außerdem ist es ein Türöffner, weil sich durch den frühen Einstieg in Kundenprojekte die Chance auf Folgeaufträge bietet, die dann den Unternehmensbereichen System Service und Hosted Service zugute kommen.

    Schätzungen des Marktforschungsinstituts AMR Research Inc. zufolge wird sich das ERP-Segment (Enterprise Ressource Planning) mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 30% pro Jahr entwickeln. Daraus resultiert für die Jahre 1998 bis 2003 eine Marktentwicklung von knapp 17 auf 67 Mrd.$ weltweit. In Europa sollen sich die Umsätze im selben Zeitraum von 4 auf etwa 14 Mrd.$ entwickeln.

    Die IT-Branche zählt zu den an der Börse im letzten Jahr besonders gebeutelten Wirtschaftszweigen. Nachdem im Zuge der Beseitigung des y2k-Problems zahlreiche IT-Investitionen vorgezogen worden waren, herrschte auf diesem Markt besonders in der ersten Jahreshälfte 2000 Flaute. Allein deshalb schon sollte es den IT-Dienstleitern und Anbietern von Produkten in diesem Jahr wieder besser ergehen. So wird denn auch in den ersten sechs Monaten mit einer anziehenden PC-Nachfrage aus dem Business-Bereich gerechnet, was eine gewisse Indikatorfunktion hat.

    Darüber hinaus könnte die Einführung des Euro für Belebung sorgen 146604, obwohl dies eher eine betriebsinterne Management-Aufgabe als eine Herausforderung für IT-Anbieter ist. Vielfach dürfte aber die Euro-Umstellung umfangreichere, darüber hinaus gehende Investitionen auslösen.

    Von größerer Tragweite dürfte die zunehmende Integration der elektronischen Geschäftsprozesse in den Unternehmen sein. Im Rahmen von Supply Chain Management und Customer Relation Management 128055 geht diese komplexe Aufgabe weit über den Rahmen des einzelnen Betriebes hinaus. Auch die Integration des erst mit dem Betrieb der UMTS-Netze sinnvollen M-Commerce wird ihre Schatten voraus werfen.

    Die Frage ist, wann konkret die IT-Branche mit einer nachhaltigen Belebung des Geschäfts rechnen kann. Notwendige Pflicht-Investitionen, auch solche mit kurzfristigem Kostenspareffekt dulden keinen Aufschub. In die Zukunft gerichtete „Kür“-Investitionen jedoch werden die Mehrheit der potentiellen Auftraggeber erst dann freigeben, wenn sich der Konjunkturhimmel aufhellt. Daher steht insbesondere denjenigen IT-Unternehmen, die sich auf elektronischen Handel und die damit in Zusammenhang stehenden Aufgaben konzentrieren, noch eine Durststrecke ins Haus. Dies dürfte auch für die gestrige Gewinnwarnung von maßgeblich gewesen sein.

    Der Kursverlauf der Systematics-Aktie spiegelt das Elend der Branche gut wider. Nach einem Höhenflug auf weit über 90€ im Zuge der Euphorie zum Jahresbeginn 2000 kam der Absturz auf Werte unter 17€, wo das Papier zur Zeit mit einer Bodenbildung beschäftigt ist. Der seit März bestehende Abwärtstrend verläuft aktuell bei 30€.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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