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    Diagnostiker-Aktien  17216  0 Kommentare Run auf Coronatests stärkt Gewinnaussichten der Hersteller

    Die Infektionswelle läuft mit voller Wucht durch Europa und die Nachfrage nach Coronatests nimmt wieder stark zu. Welche Unternehmen stecken dahinter und sind sie interessant für die Kaufliste?

    „Leider ausverkauft“, „Momentan nicht auf Lager“: Diese Sätze hört man zurzeit häufiger, wenn man in der Apotheke nach Corona-Schnelltests für den Hausgebrauch fragt. Auch aus den großen Drogeriemarktketten wird berichtet, dass die Nachfrage wieder stark zugenommen habe. Seit die Corona-Infektionen förmlich explodieren, wollen sich vermehrt Menschen auch zu Hause testen – sei es, um Symptome abzuklären oder um ein Stück mehr Sicherheit vor dem Treffen mit Freunden zu bekommen. Zwar wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Schnelltests die Infektion oft erst erkennen, wenn die Virenlast und damit die Ansteckungsgefahr bereits sehr hoch sind. Im täglichen Kampf gegen die Pandemie spielen die Testungen aber weiterhin eine wichtige Rolle. Beispielsweise in Schulen können Cluster auf diese Weise schnell erkannt werden.

    Testen, testen, testen: Diese Hersteller könnten vom Nachfrageboom profitieren

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    Zum anderen wurde in Deutschland die von Experten scharf kritisierte Einstellung der kostenlosen Bürgertests wieder aufgehoben und die Zahl der Corona-Test-Zentren etwa in den Fußgängerzonen nimmt langsam wieder zu. Nicht zuletzt die 3G-Regelung am Arbeitsplatz und im Bahnverkehr dürfte den Teststellen jetzt wieder starken Zulauf bescheren. Auch das diskutierte 2G-plus, also die Absicherung Geimpfter und Genesener mit einem zusätzlichen Test etwa vor dem Konzertbesuch, dürfte den Bedarf an Testzertifikaten in die Höhe treiben.

    Die Sorge, Coronatests würden jetzt flächendeckend zur Mangelware, ist nach Einschätzung des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH) aber unbegründet. Eine Blitzumfrage bei Testherstellern und im Handel zeige auf Grün: „Die Lager sind gut gefüllt. Die Diagnostikaindustrie kann den stark steigenden Testbedarf bedienen – auch kurzfristig“, beruhigt Verbandsgeschäftsführer Martin Walger.

    Von diesem neuerlichen Test-Boom profitieren die Unternehmen, die Coronatests in ihrem Portfolio anbieten.

    Qiagen: Dax-Aufsteiger meldet Umsatzwachstum dank Coronatests

    „Wir haben ein umfassendes Portfolio an diagnostischen Testlösungen für COVID-19 entwickelt, einschließlich gezieltem und Multiplex-PCR-Nachweis und Antikörper-Schnelltests. Wir unterstützen auch mehrere Testprotokolle, indem wir Testkomponenten und Automatisierungslösungen mit mittlerem bis hohem Durchsatz bereitstellen“, schreibt das in Hilden ansässige Diagnostikunternehmen Qiagen auf seiner Webpräsenz. Das Spektrum umfasst labormedizinische Kits bis hin zu Testmöglichkeiten, um im Abwasser größere Virenvorkommen und damit Hinweise auf die lokale Infektionslage in einer Kommune zu erlangen.

    Das dritte Quartal 2021 lief für den Dax-Aufsteiger sehr gut, sogar besser als erwartet. So stieg der Nettoumsatz um elf Prozent (+10% zu konstanten Wechselkursen, CER) auf 535 Millionen US-Dollar. Für dieses Jahr geht der Konzern von einem Netto-Umsatzwachstum von mindestens 15 Prozent aus. Noch im Juli musste die Jahresprognose etwas zurückgenommen werden – Coronatests waren im Sommer weniger gefragt, auch aufgrund der fortschreitenden Impfkampagne. Jetzt brummt das Geschäft mit den Antigentests wieder. Doch nicht nur Coronadiagnostik macht den Titel interessant. „Die Ergebnisse von Qiagen für das dritte Quartal 2021 bestätigen, dass unser Geschäft weiterhin eine starke Dynamik aufbaut, insbesondere unsere Nicht-Covid-Produktgruppen, die ein CER-Wachstum von 17 Prozent erzielten“, erläutert hierzu Thierry Bernard, Chief Executive Officer von Qiagen. „Unsere Leistung im Jahr 2021 hat die Relevanz von Qiagen auf dem Markt für Molekularforschung und -tests unterstrichen, während wir bereit sind, uns den volatilen Trends bei Covid-19-Tests zu stellen.“

    Letztere Aussage verdeutlicht zugleich, dass die Nachfrage nach Corona-Test-Produkten je nach Infektionslage und politischen Bestimmungen eben stark schwanken kann. Die Forschung und Entwicklung von Qiagen in weiteren Bereichen, von Krebs bis hin zu genomischen Analysen, machen das Unternehmen aber zu einem interessanten und breit aufgestellten Biotech-Wert mit Wachstumspotenzial.

    Synlab: Börsenneuling blickt auf starkes Quartal zurück

    Auch bei Synlab, eigenen Angaben zufolge der größte europäische Anbieter von klinischen Labor- und medizinischen Diagnostikdienstleistungen, bedient man die ganze Palette an labordiagnostischen Verfahren, vom Blutbild bis hin zur Gendiagnostik. Ein großes Standbein ist zudem der veterinärmedizinische Bereich. „Zum Ende des dritten Quartals 2021 liegen unsere Ergebnisse bereits deutlich über den Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2020. Wir befinden uns daher in einer guten Position, die anlässlich des Börsengangs gesetzten Ziele für 2021 deutlich zu übertreffen. Diese erhebliche Outperformance lässt sich auf die konsequente Umsetzung unserer Wachstumsagenda zurückführen“, skizziert Mathieu Floreani, CEO der Synlab-Gruppe, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens. Im Krankenhausmarkt gehe es weiter voran. „Darüber hinaus haben wir unsere M&A-Aktivitäten beschleunigt. In der Zwischenzeit ist das Covid-19-Geschäft von seinen Höchstständen zurückgegangen, bleibt aber dank unserer einzigartigen, breiten geografischen Positionierung auf einem hohen Niveau.“ Für das dritte Quartal 2021 vermeldet der in Augsburg ansässige Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 849,3 Millionen Euro – 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

    Im Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 heißt es, Synlab werde an seiner Wachstumsstrategie festhalten. Die Gruppe erwarte zudem, dass die Umsätze aus Covid-19-Tests zwar zurückgehen werden, aufgrund des breitgefassten, geografisch diversifizierten und medizinisch notwendigen Dienstleistungsangebots allerdings signifikant bleiben dürften.

    Der Börsengang der Laborkette erfolgte vor rund einem halben Jahr. Das damals angepeilte Emissionsvolumen konnte nicht erreicht werden, das Börsendebut fiel mit vier Milliarden Euro kleiner aus als erwartet. Viele Investoren trauten der Nachhaltigkeit des Covid-getriebenen Geschäftsmodells nicht und blieben zurückhaltend. Aufgrund dieser kurzen Börsenhistorie lässt sich noch keine längerfristige Entwicklung zurückverfolgen. Die Wachstumsstory und die aktuell wieder angestoßene Nachfrage nach Covid-Tests könnte für spekulationsfreudige Anleger aber interessante Impulse im Depot setzen.

    Roche: Marktriese verdient auch an Coronatests

    Nur ein Standbein von vielen ist die Corona-Diagnostik beim Pharma-Giganten Roche. Doch auch dort trug die Pandemiebekämpfung mit zu einem hervorragenden Quartalsergebnis bei. Nach Angaben des Konzerns stieg der Umsatz in der Division „Diagnostics“ im dritten Quartal 2021 um 18 Prozent, in den ersten neun Monaten des Jahres sogar um 39 Prozent – aufgrund „der hohen Nachfrage nach Covid-19-Tests, einer starken Erholung des Basisgeschäfts und der neu eingeführten Diagnostikplattformen.“

    Zu den Highlights im zurückliegenden Quartal gehörten laut Roche unter anderem die Genehmigung einer Krebsimmuntherapie bei Lungenkrebs im Frühstadium seitens der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Auch konnten positive Studienergebnisse zu einer Blutkrebsbehandlung sowie zur Behandlung von Covid 19 vermeldet werden – letzteres mit dem Corona-Antikörperpräparat „Ronapreve“. Das Medikament wurde inzwischen von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen.

    „Die Nachfrage nach Coronavirus-Tests blieb im dritten Quartal aufgrund der Delta-Variante hoch“, berichtet CEO Severin Schwan anlässlich der Quartalsergebnisse. „Zusammen mit den kürzlich eingeführten Medikamenten- und Diagnostikplattformen trugen sie zum starken Umsatzwachstum bei. Auch in unserer Produktpipeline haben wir im dritten Quartal erhebliche Fortschritte erzielt, unter anderem mit Polivy, dem ersten Medikament seit 20 Jahren, das die Ergebnisse bei einer Form von aggressivem Blutkrebs signifikant verbessert. Auf Basis der bisher erzielten Ergebnisse heben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr an.“ Nach Angaben von Roche stieg der Konzernumsatz der Gruppe in den ersten neun Monaten des Jahres um acht Prozent auf 46,7 Milliarden CHF. Der weitere Ausblick in 2021 ist positiv: Das Unternehmen rechnet bei konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich.

    Fazit: Das Geschäft mit Coronatests erweist sich als volatil und abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie. Aktuell sind die Aussichten für herstellende Unternehmen aufgrund der starken Nachfrage nach Schnelltests und PCR-Diagnostik wieder sehr gut. Möchte man zu starke Ausschläge im Depot vermeiden, sollte man auf Konzerne setzen, die insgesamt breit aufgestellt sind und diese Diversifikation auch bei der Zusammenstellung im eigenen Depot beachten: Eine Mischung aus verschiedenen Assetklassen, Branchen und Anlageregionen sowie Wachstums- und Valuetiteln kann helfen, Verlustrisiken zu begrenzen.

    Autor: KS

    Disclaimer: Die Auswahl der Finanzinstrumente stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar. Finanzinstrumente unterliegen Kursschwankungen; Kursverluste sind möglich. Bei Finanzinstrumenten, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Stand: 30.11.2021; wallstreet:online capital AG



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    Verfasst vonJulian Schick
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