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    Immobilienkrise in China  15715  0 Kommentare "Abwärtsstrudel" durch Evergrande? Handel ausgesetzt – Jetzt wird abgerissen!

    Die Immobilien-Krise in China ist offenbar längst nicht überstanden. Der Immobiliengigant Evergrande muss 39 illegal errichtete Gebäude abreißen und hat einen Handelsstopp für seine Aktien an der Börse Hongkong erwirkt.

    Der Handel mit Evergrande-Aktien wurde am Montag an der Hongkonger Börse erneut ausgesetzt. Der Grund: Der hochverschuldete chinesische Immobilienentwickler muss 39 illegal errichtete Luxus-Immobilien abreißen, da keine Baugenehmigungen vorliegen. Deshalb habe Evergrande mit Verweis auf Insiderinformationen einen Handelsstopp für seine Aktien an der Hongkonger Börse erwirkt, berichtet das Handelsblatt.

    Wie lange der Handel mit Evergrande-Aktien ausgesetzt wird, ist noch unklar. Im vergangenen Oktober waren die Aktien des zweitgrößten chinesischen Immobilienkonzerns schon einmal zwei Wochen lang vom Börsenhandel ausgesetzt gewesen.

    Matthias Weik, Geschäftsführer von F&W – Finanzen und Wirtschaft und fünffacher Wirtschafts-Bestesellerautor, erklärte schon Ende Dezember 2021 gegenüber wallstreet:online: "Der höchstverschuldete Immobilienentwickler der Welt, Evergrande, ist bereits faktisch pleite. Es stellt sich lediglich die Frage wann und in welcher Form (geordnet oder ungeordnet) der Konzern pleitegeht und welche weiteren Unternehmen folgen werden. Ob China eingreift oder ob Chinas Lenker ein Exempel statuieren werden, kann bis dato niemand vorhersagen."

    Tatsächlich hat Evergrande einen gigantischen Schuldenberg in Höhe von umgerechnet rund 300 Milliarden US-Dollar angesammelt. Es wird zudem spekuliert, dass es weitere außerbilanzielle Verbindlichkeiten geben könnte.

    Im vergangenen Jahr hatte Evergrande bereits mehrere Zinstermine für Offshore-Anleihen verpasst. Mehrere westliche Ratingagenturen ordneten dies als teilweisen Zahlungsausfall ein. In dieser Woche stehen zudem weitere Zinszahlungen für inländische Anleihen an.

    Evergrande ist bei weitem nicht der einzige chinesische Immobilienkonzern mit Zahlungsschwierigkeiten. "Ob Evergrande, Kaisa, China Modern Land, Sinic Holdings und der Luxusentwickler Fantasia… die auf Pump finanzierte, teilweise irrsinnige Immobilienblase in China zum Platzen bringt und die globalen Märkte damit in einen massiven Abwärtsstrudel, oder ob die chinesische Regierung noch die Kuh vom Eis bekommt, ist noch nicht klar", so die Einschätzung von Matthias Weik.

    In China gelten Immobilien unter vielen Kleinanlegern als absolut sichere Wertanlage. Schätzungen gehen davon aus, dass drei Viertel des Vermögens der privaten Haushalte im Reich der Mitte in Immobilien investiert wurde. Viele Chinesen hätten in teure Immobilien in chinesischen Großstädten investiert, da sie davon ausgingen, dass "die Preise nur noch steigen können", schreibt Michael Pettis, Finanzprofessor an der Peking-Universität, laut dem Handelsblatt.

    Die beiden YouTuber Matthew Tye und Winston Sterzel, die selbst jahrelang in China lebten, zeigen in mehreren selbstgedrehten Dokumentationen das wahre Ausmaß der chinesischen Immobilienblase. Vermeintliche sichere Immobilieninvestments entpuppen sich als unbewohnte Geisterstädte, deren Häuser teilweise schon baufällig sind:

    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion




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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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