Wie anpassungsfähig sind Unternehmen? +++ Dow bullish, Nasdaq bearish - Seite 2
Sollte alleine der Lockdown in Shanghai, der mit 26 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt des Landes (siehe dazu auch Börse-Intern vom 31. März), den ganzen April über andauern, dürfte er die Wirtschaftsleistung der Region um 6 % drücken, so die Chefvolkswirtin der ING für den Großraum China, Iris Pang. Das wiederum dürfte das Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2 % schmälern.
Einen (weiteren) Vorgeschmack darauf hat am Mittwoch der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister (Caixin China General Services Business Activity Index) geliefert. Demnach liefen die Geschäfte im März so schlecht wie seit Beginn der Pandemie vor gut zwei Jahren nicht mehr. Der Index brach im März um 8,2 auf 42,0 Punkte ein, wie das Medienhaus Caixin zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte.
Das stark beachtete Stimmungsbarometer ist damit weit unter die Marke von 50 gefallen, ab der es Wachstum signalisiert (siehe dazu auch „No-Covid-Strategie lässt Chinas Wirtschaft schrumpfen“). Und man muss damit rechnen, dass eine Schwäche der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auch auf andere Wirtschaftsräume ausstrahlt.
Ukraine-Krieg könnte in absehbarer Zeit enden
Ich kann mir vor diesem Hintergrund derzeit kaum erklären, was die Anleger auf dem aktuellen Kursniveau zum Einstieg in Aktien verleitet. Gut möglich, dass sie auf ein Ende des Ukraine-Krieges setzen. Und in dieser Hinsicht gab es gestern auch sehr positive Nachrichten: Russland hält ein Ende der Kämpfe in der Ukraine nach eigenen Angaben bald für möglich. Der Militäreinsatz in dem Nachbarland könnte in „absehbarer Zeit“ enden, da die Ziele erreicht würden und sowohl das russische Militär als auch die russischen Friedensvermittler ihre Arbeit täten, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.
Mehrkosten werden bleiben
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Doch den Worten müssen Taten folgen. Und selbst wenn der Krieg bald endet, dürfte dies für die Börsen eigentlich nicht nachhaltig kurstreibend sein. Denn eine Normalisierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland ist aktuell nur sehr schwer vorstellbar. Vielmehr wird der aufgrund der verhängten Sanktionen in die Wege geleitete Umbau der Wirtschaft sicherlich auf absehbare Zeit nicht zurückgedreht. Daher bleiben Wirtschaft und Unternehmen auch hierzulande belastet, insbesondere aufgrund der gestiegenen Kosten.