Mit "You are fired" ist es nicht getan / Über geschriebene und ungeschriebene Regelungen bei Kündigungsmaßnahmen in den USA (FOTO) - Seite 2
Um Missverständnissen bezüglich der Gesetzgebung vorzubeugen: Amerikanische
Arbeitnehmer haben meistens sehr wenige gesetzlich einklagbare Rechte. Aber es
gibt ungeschriebene Regeln und oft - nicht auf den ersten Blick - erkennbare
Interessen. Die jeweilige Branche ist ebenso von Relevanz für den Weg der
Durchführung wie regionale Gegebenheiten. Zum Beispiel folgen Entlassungen in
Silicon Valley einer anderen Logik als in der Automobilbranche im Südosten der
USA. Damit gibt es keine allgemeingültige Vorgehensweise.
Personalverantwortliche finden oft verschiedene Antworten auf die
eingangserwähnten Fragestellungen.
Große Welle oder kleine Schritte
Viele Unternehmen ringen damit, ob sie eine umfassende Entlassungswelle
vornehmen oder besser über einen bestimmten Zeitraum eine Reihe kleinerer
Kürzungen durchführen sollen. Beide Ansätze bergen Risiken: Ist eine
Entlassungswelle zu umfangreich, kann ein Unternehmen versehentlich wichtige
Kompetenzen verlieren bzw. die Verantwortlichen erkennen zu spät, dass unter den
Gekündigten relevante Mitarbeiter waren, deren Know-how unverzichtbar ist.
Mehrere Entlassungen in kurzer Zeit schüren jedoch Unruhe unter der Belegschaft
und können zu anhaltender Instabilität in einem Unternehmen führen.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Stehen Kündigungen an, so gehen die Firmen recht unterschiedlich mit dem
Zeitpunkt der Bekanntgabe um: Einige Unternehmen geben Wochen im Voraus bekannt,
dass mit Entlassungen zu rechnen ist, informieren aber noch nicht über die
konkreten Schritte oder geplanten Veränderungen. Einerseits gibt dies
Mitarbeitern die Chance, sich nach neuen Stellen umzuschauen. Andererseits
schürt diese Vorgehensweise aber auch Unsicherheiten unter der gesamten
Belegschaft, weil nicht kommuniziert wird, welche Stellen abgebaut werden
sollen. Andere Firmen bevorzugen einen anderen Ansatz: Die betroffenen
Beschäftigten werden via E-Mail oder SMS über die Entlassung informiert und
gebeten, ihren Arbeitsplatz innerhalb kurzer Zeit, oft innerhalb von Stunden, zu
räumen. Der Zugang zu E-Mails, internen Tools und Gebäuden werden oft innerhalb
von Minuten nach der Aussprache der Kündigung blockiert - oft wird sogar das
E-Mail-Konto schon vor der Kündigung abgeschaltet. Auf die Frage, in welchem
Umfang Kündigungen durchgeführt werden sollen und wann diese bekanntzugeben
sind, müssen manche Unternehmen zudem gesetzliche Regelungen beachten. Diese
sogenannten WARN Acts (Worker Adjustment and Retraining Notification Acts) auf
Bundes- und Bundesstaatenebene verpflichten bestimmte Arbeitgeber u. a. dazu,
Entlassungen ab einer bestimmten Anzahl von Beschäftigten mehrere Wochen im
vornehmen oder besser über einen bestimmten Zeitraum eine Reihe kleinerer
Kürzungen durchführen sollen. Beide Ansätze bergen Risiken: Ist eine
Entlassungswelle zu umfangreich, kann ein Unternehmen versehentlich wichtige
Kompetenzen verlieren bzw. die Verantwortlichen erkennen zu spät, dass unter den
Gekündigten relevante Mitarbeiter waren, deren Know-how unverzichtbar ist.
Mehrere Entlassungen in kurzer Zeit schüren jedoch Unruhe unter der Belegschaft
und können zu anhaltender Instabilität in einem Unternehmen führen.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Stehen Kündigungen an, so gehen die Firmen recht unterschiedlich mit dem
Zeitpunkt der Bekanntgabe um: Einige Unternehmen geben Wochen im Voraus bekannt,
dass mit Entlassungen zu rechnen ist, informieren aber noch nicht über die
konkreten Schritte oder geplanten Veränderungen. Einerseits gibt dies
Mitarbeitern die Chance, sich nach neuen Stellen umzuschauen. Andererseits
schürt diese Vorgehensweise aber auch Unsicherheiten unter der gesamten
Belegschaft, weil nicht kommuniziert wird, welche Stellen abgebaut werden
sollen. Andere Firmen bevorzugen einen anderen Ansatz: Die betroffenen
Beschäftigten werden via E-Mail oder SMS über die Entlassung informiert und
gebeten, ihren Arbeitsplatz innerhalb kurzer Zeit, oft innerhalb von Stunden, zu
räumen. Der Zugang zu E-Mails, internen Tools und Gebäuden werden oft innerhalb
von Minuten nach der Aussprache der Kündigung blockiert - oft wird sogar das
E-Mail-Konto schon vor der Kündigung abgeschaltet. Auf die Frage, in welchem
Umfang Kündigungen durchgeführt werden sollen und wann diese bekanntzugeben
sind, müssen manche Unternehmen zudem gesetzliche Regelungen beachten. Diese
sogenannten WARN Acts (Worker Adjustment and Retraining Notification Acts) auf
Bundes- und Bundesstaatenebene verpflichten bestimmte Arbeitgeber u. a. dazu,
Entlassungen ab einer bestimmten Anzahl von Beschäftigten mehrere Wochen im