Börsentheater: Der erste Bärenmarkt lösche einen fast aus, im zweiten lerne man zu überleben und den dritten packe man am Genick und genießt ihn, meint Crispin Odey
Der britische Hedgefonds-Manager Crispin Odey hat schon einige Markturbulenzen erlebt und meint: "Es braucht drei Bärenmärkte, um zu wissen, was zu tun ist. Der erste löscht dich fast aus, im
zweiten lernst du zu überleben und den dritten packst du am Genick und genießt es."
Jeder Kurseinbruch fühlt sich schrecklich an. Neben den Verlusten leidet man auch emotional: man hat sich geirrt und fühlt sich als Versager. Doch das muss nicht sein. Korrekturen und Crashs
gehören zum Börsenleben dazu. Sie kommen sogar regelmäßig vor und jedes Mal erwischt man sich bei dem Gedanken "hätte ich mal da und da verkauft". Beim Blick nach vorn fühlt sich jeder künftige
Markteinbruch wie ein Risiko an, während jeder vorangegangene Markteinbruch in der Rückschau nach einer Chance aussieht; der Chart zeigt die emotionalen Verwerfungen, die zu den Kursabstürzen
geführt haben, nicht mit an, sondern nur die nackte Kursentwicklung. Doch gerade die Panik der Masse hat zu den Tiefpunkten geführt und damit zu den in der Rückschau so glasklaren Kaufchancen. Die
damals aber gar nicht so klar waren, weil die künftige Kursentwicklung genauso unbekannt war wie die heutige.
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Hat man dieses "ewige Muster" verinnerlicht, empfindet man Börsenkorrekturen nicht mehr als Katastrophen, sondern als ganz besondere Renditechancen - und genießt sie (vielleicht).