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     609  0 Kommentare Einfaches Geldsystem? - Seite 2

    Die Reichsdruckerei – die Vorgängerin der heutigen Bundesdruckerei – gab allein zwischen dem 25. Juli 1923 und dem 26. Oktober 1923 insgesamt 28 verschiedene Arten von Geldscheinen heraus. Die – damals und bis heute – höchste je genutzte sogenannte Denomination war die Banknote über 100 Billionen Mark (Quelle: Archiv Bundesdruckerei), ausgeschrieben 100.000.000.000.000. Auf der Banknote selbst fehlte die ausgeschriebene Zahl. Zwar produzierte die Reichsdruckerei im Februar 1924 sogar einen 1.000-Billionen-Mark-Schein, also eine Billiarde. Der kam jedoch nie in Umlauf, weil in der Zwischenzeit beschlossen wurde, es bei einer Neuauflage der 100-Billionen-Mark-Banknote mit verbesserter Fälschungssicherheit zu belassen.

    Die Fälschungssicherheit der Banknoten wurde zweitrangig

    Um die Sicherheit der Noten war es damals nicht allzu gut bestellt, obwohl man sich vor allem bei höheren Denominationen nach Kräften darum bemühte. Aber jede Hürde für die Notenfälschung – wie Wasserzeichen im Papier – bedeutete mehr Aufwand für die Banknotenproduktion, die ohnehin am Limit arbeitete. „Es wurden immer größere Geldmengen benötigt“, schreibt der Posthistoriker Gerd Gnewuch in seinem Buch „100 Jahre Bundesdruckerei“. „Im Sommer 1922 ging die Reichsdruckerei notgedrungen dazu über, Banknoten von endloser Papierbahn auf Rotationsmaschinen zu drucken. Fragen der Fälschungssicherheit waren zweitrangig.“

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    Die Reichsdruckerei vervierfachte die Zahl der Beschäftigten in der Zeit zwar auf über 12.000, verglichen mit ihren Beschäftigten vor dem Ersten Weltkrieg. Doch nicht nur das Personal wurde knapp – auch Maschinen und Räume der Reichsdruckerei reichten nicht aus, um die riesigen Mengen an Geld zu drucken. Die Regierung beauftragte daher 60 private Betriebe als Hilfsdruckereien mit der Geldproduktion, wie aus der Chronik der Bundesdruckerei hervorgeht. Die Reichsdruckerei beaufsichtigte sie allerdings und entwarf auch die neuen Scheine. Für aufwendige Sicherheitsmerkmale fehlte die Zeit. „Im Sommer und Herbst 1923 setzte über das weitgehend an der Produktion beteiligte private Druckgewerbe eine Massenherstellung drucktechnisch einfachster Scheine in einem kaum übersehbaren Ausmaß ein“, so Gnewuch.

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    Markus Miller
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    Markus Miller (1973) hat langjährige Erfahrungen bei international tätigen Banken und Beratungsfirmen in Österreich, Liechtenstein sowie der Schweiz gesammelt. Der renommierte Analytiker ist Gründer und Geschäftsführer des spanischen Medien- und Consultingunternehmens GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. mit Sitz auf der Baleareninsel Mallorca. In dieser Funktion koordiniert er ein internationales Informations- und Kommunikations-Netzwerk von Wirtschafts- und Finanzexperten, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Ein Buch des Buchautors* Markus Miller trägt den Titel „Die Welt vor dem Geldinfarkt“*. Ein anderes heißt "Finanzielle Selbstverteidigung: Profi-Strategien zum Schutz Ihres Vermögens, Ihrer Daten, Eigentumsrechte und Privatsphäre!"* Markus Miller ist Chefanalyst und Chefredakteur des renommierten Wirtschaftsmagazins „Kapitalschutz vertraulich“. Sein Unternehmen betreibt die Internetplattform www.geopolitical.biz.
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    Verfasst von Markus Miller
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