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    Pressemeldung  117  0 Kommentare Pictet: Barometer - Mai 2023

    Die Wirtschaftsaussichten sind immer noch ungewiss, vor allem in den Industrieländern, wo sich die Inflation hartnäckig hält.

    Mai 2023 -

    Magere Ausbeute ausserhalb der Schwellenländer

    Wir sind weiterhin zuversichtlich, was die Aussichten für Schwellenländeraktien und -anleihen anbelangt – von Industrieländeraktien dagegen sind wir wenig begeistert.

    Asset-Allocation: Aktien weiterhin zu risikoreich

    Auf der Nordhalbkugel erwacht der Frühling und es gibt zaghafte Hinweise auf eine wirtschaftliche Erholung. Dies nach Monaten hartnäckiger Inflation und Turbulenzen im Bankensektor. Leider sind diese Vorboten noch nicht überzeugend genug, um uns von unserer vorsichtigen Haltung abzubringen, die wir Ende letzten Jahres eingenommen haben. Die Wirtschaftsaussichten sind immer noch ungewiss, vor allem in den Industrieländern, wo sich die Inflation hartnäckig hält. 

    Darüber hinaus werden die Schätzungen der Unternehmensgewinne wie von uns prognostiziert nach unten korrigiert. Wir gehen weiterhin von einem stagnierenden Wachstum der Gewinne je Aktie für 2023 in den Industrieländern aus, was sich nun weitgehend mit dem Konsens deckt. Dennoch sind die Erwartungen für die kommenden Jahre nach unserer Einschätzung weiterhin zu hoch. Wir bleiben daher in Industrieländeraktien untergewichtet und gehen zu einer Übergewichtung von globalen Anleihen über.

    Unsere globalen Konjunkturzyklusindikatoren liegen weiterhin beständig im neutralen Bereich und sind noch weit von einer Verbesserung entfernt.

    Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die USA eine Rezession vermeiden können, aber die Wachstumsaussichten des Landes sind mittelfristig nicht besonders rosig. Das BIP wuchs im ersten Quartal auf annualisierter Basis um gerade mal 1,1% – das ist nur halb so viel wie von den Ökonomen erwartet.

    Es keimt aber Hoffnung auf: Unser US-Frühindikator ist zum ersten Mal seit fast einem Jahr in positives Territorium zurückgekehrt, und die Aktivität im Immobiliensektor, die tendenziell den Konjunkturzyklus anführt, hat sich von ihrem Zehnjahrestief erholt. Wir glauben aber, dass eine endgültige positive Verschiebung noch längst nicht in Sicht ist, weil sich die Straffung der Geldpolitik nur zeitverzögert in der Wirtschaft niederschlägt – später als in früheren Zyklen. Das Konsumwachstum und Investitionsausgaben (ohne Wohnungsbau) werden sich sicherlich verlangsamen, während die Kerninflation weiterhin hartnäckig hoch bleibt. 

    Unsere Indikatoren für Europa sind ebenfalls wenig erfreulich – nach unserem Dafürhalten liegt die Region im Zyklus mehrere Monate hinter den USA zurück. Es wird noch einige Monate dauern, bis sich die jüngsten Zinsanhebungen in der Wirtschaftsaktivität niederschlagen, obwohl eine solide Binnennachfrage als Puffer dienen sollte.

    Für die Schwellenländer ist der Ausblick positiver. Die BIP-Daten für das erste Quartal zeigen, dass das Wachstum in China fast schon wieder zu seinem Potenzial aufgeschlossen hat. Impulsgeber für diese Entwicklung ist die Erholung der privaten Nachfrage, insbesondere im Dienstleistungssektor. Wir gehen davon aus, dass die massiven überschüssigen Ersparnisse – die sich auf rund 5 Bio. RMB belaufen – in den nächsten zwei Jahren abgebaut werden, was den Konsum stark ankurbeln wird. Auch der Immobilienmarkt ist wieder in besserer Verfassung: Der Bausektor hat sich von den Tiefständen im September erholt, die Gesamtfläche nimmt zu und die Hypothekenzinsen sind von ihrem Höchststand um 150 Basispunkte gesunken. Die Handelsbilanz Chinas hat sich ebenfalls deutlich verbessert, was vor allem auf den Handel mit den ASEAN-Ländern zurückzuführen ist. Unsere Analyse zeigt, dass die Exporte mittlerweile um 63 Prozent über Vorkrisenniveau liegen; das wichtigste Exportgut waren Elektrofahrzeuge.

    Unsere Liquiditätsindikatoren sind für Schwellenländeranlagen positiv, wohingegen von Industrieländeraktien Warnsignale ausgehen. Die chinesische Zentralbank befindet sich weiterhin im Lockerungsmodus. Dadurch fliessen massiv Geld und Kredite in die Wirtschaft – optimale Bedingungen für risikoreichere Anlagen.

    Die Zinsanhebungen der Zentralbanken in den USA und Europa belasten die Kosten und die Verfügbarkeit von Krediten dagegen stark und führen zu einem deutlichen Liquiditätsrückgang. Kommt es zu einer noch stärkeren Straffung, könnten sich die Bedingungen verschlechtern. Die private Liquidität – die von Banken und anderen Kreditgebern des privaten Sektors bereitgestellt wird – hatte bereits vor den Bankpleiten im März in den USA und Europa abgenommen und dieser Trend setzt sich fort. Nettozinsmargendruck, strengere Kreditstandards und die wahrscheinliche Einführung strengerer regulatorischer Massnahmen bremsen die Kreditbereitschaft der Banken (siehe Abb. 2). Die Vergabe von Bankenkrediten in der Eurozone ist zum Stillstand gekommen, in den USA ist sie auf knapp 1,5% des BIP gefallen – 2022 waren es in beiden Regionen durchschnittlich 4%.

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    Lesen Sie mehr im vollständigen "Barometer Mai 2023" von Pictet Asset Management.






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