Rein oder raus?
Der rote Motor stottert: Jetzt bei China-Aktien schnell handeln – aber wie?
Chinas Exporte sackten im Mai unerwartet stark ein. Der Binnenmarkt schwächelt, die Börse enttäuscht. Einstiegs-Chance oder Ausstiegs-Signal? Für JPMorgan eine klare Sache.
Die globale Konjunkturflaute trifft den Exportweltmeister China mit voller Härte: Die Ausfuhren der Volksrepublik sackten im Mai um 7,5 Prozent im Jahresvergleich stärker ab als erwartet, von Reuters befragte Experten hatten mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Der chinesische Handelsüberschuss sank damit auf ein 13-Monats-Tief. Der Binnenmarkt zeigt sich ebenfalls kraftlos: Die Importe fielen mit einem Minus von 4,5 Prozent zwar nicht so stark, wie erwartet. Allerdings war das bereits der zweite Rückschlag in Folge. Die Konjunkturdaten haben bisher wenig Bewegung in die Märkte gebracht, die die Schwäche der chinesischen Exportmaschinerie offenbar bereits eingepreist hatten.
Zu dieser Dynamik passen die jüngsten OECD-Prognosen, wonach sich das globale Wachstum dieses Jahr gegenüber 2022 von 3,3 auf 2,7 Prozent abschwächen werde. Die OECD sieht China insbesondere nach dessen Abkehr von der strikten Null-Covid-Politik als Hoffnungsträger für die Weltwirtschaft. Ob das Reich der Mitte dieser Erwartung gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Regierung in Peking versucht jedenfalls alles in ihrer Macht stehende, um den enttäuschenden Wirtschaftsdaten entgegenzuwirken. Laut Citi-Volkswirten steht etwa ein auf den Immobiliensektor ausgerichtetes Konjunkturpaket unmittelbar bevor. Einige Beobachter rechnen außerdem damit, dass die Zentralbank die Mindestreservesätze der Banken verringern könnte, um die Konjunktur zu unterstützen. Darüber hinaus hat Peking eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern zurückzuerlangen.
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Was bedeutet diese unsichere Gemengelage nun für Investoren? Für den Asset Manager JPMorgan scheint die Antwort klar: „Angesichts der heutigen Bewertungen ist es wahrscheinlich gut, eine Übergewichtung vorzunehmen", sagte Ayaz Ebrahim, Portfoliomanager für Schwellenländer- und Asien-Pazifik-Aktien bei JPMorgan, in einem Bloomberg-Interview. Der Marktveteran setzt auf eine Wiederbelebung, auch wenn einige Wall-Street-Banken ihre Prognosen für die wichtigsten chinesischen Aktienindizes zurückgeschraubt haben.
Ebrahim ist zuversichtlich, was den chinesischen Konsum angeht, und investiert deshalb in günstig bewertete Titel. Er und sein Team bei JPMorgan bevorzugen kleinere Aktien gegenüber chinesischen Large Caps. Im Fokus stehen dementsprechend Unternehmen, die vom inländischen Konsum profitieren, aber auch Komponentenhersteller.
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(tl) für die wallstreetONLINE Zentralreaktion