checkAd

     1693  0 Kommentare EZB erhöht, Fed pausiert und China senkt – egal!

    Obwohl man es dem Markt erneut nicht ansieht – die negativen Nachrichten haben jüngst überwogen. Und das gilt auch für die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed).

    EZB erhöht, Fed pausiert und China senkt – egal!
    von Sven Weisenhaus

    Obwohl man es dem Markt erneut nicht ansieht – die negativen Nachrichten haben jüngst überwogen. Und das gilt auch für die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed). Zwar haben die Anleger die erhoffte und zuletzt sogar fast einheitlich erwartete Zinspause bekommen – nach zuvor 10 Zinsanhebungen in Folge – zugleich erhöhten die Währungshüter aber den Zinspfad.

    Das schriftliche Statement zum aktuellen Zinsentscheid war, abgesehen von der Beibehaltung des aktuellen Leitzinsniveaus von 5,0 % bis 5,25 %, wortgleich zum vorangegangenen aus der Sitzung vom 3. Mai. Bei den Projektionen (Wirtschaftsprognosen) gab es aber wichtige Änderungen:


    (Quelle: federalreserve.gov)

    Einerseits wurden die Erwartungen an das BIP-Wachstum im laufenden Jahr von zuletzt +0,4 % auf +1,0 % mehr als verdoppelt. Zudem soll der Arbeitsmarkt deutlich stärker bleiben, die Arbeitslosenquote also nicht so stark steigen (4,1 %, statt 4,5 %).

    Andererseits wird eine höhere Kerninflation unterstellt. Sie soll nicht, wie im März noch erwartet, auf +3,6 % nachlassen, sondern nur auf +3,9 %. Und mit diesen beiden Anpassungen kann die Fed die wichtigste Änderung begründen: die Prognose für den Leitzins im laufenden Jahr wurde auf 5,6 % angehoben, von zuvor 5,1 %. Statt nur einer weiteren Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte streben die Währungshüter also nun offenbar zwei in jeweils dieser Höhe an.

    Warum schockt den Aktienmarkt die weitere Zinsanhebung nicht?

    Insofern hielt sich die Freude darüber, dass der Markt seine Zinspause erhalten hat, in engen Grenzen. Zumal diese durch die gestiegenen Kurse am Aktienmarkt auch sicherlich bereits eingepreist war.

    Aus meiner Sicht hätten die Aktienkurse sogar deutlich nachgeben müssen. Denn verbunden mit der Erwartung an die Zinspause war die Hoffnung, dass im Juli eine letzte Zinsanhebung erfolgt, wobei für diese auch „nur“ eine Wahrscheinlichkeit von etwas mehr als 60 % eingepreist war. Inzwischen liegt der Wert bei knapp 70 %.


    (Quelle: cmegroup.com)

    Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung auf der darauffolgenden Sitzung im September leigt dagegen unverändert nur bei rund 10 %.


    (Quelle: cmegroup.com)

    Diese wurde am Aktienmarkt also bislang nicht erwartet und auch nicht eingepreist, auch jetzt noch nicht, trotz der angepassten Zinsprognose der Fed. Was kann der Grund dafür sein?

    Seite 1 von 4



    Sven Weisenhaus
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
    Mehr anzeigen


    ANZEIGE

    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    ANZEIGE


    Verfasst von Sven Weisenhaus
    EZB erhöht, Fed pausiert und China senkt – egal! Obwohl man es dem Markt erneut nicht ansieht – die negativen Nachrichten haben jüngst überwogen. Und das gilt auch für die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed).