Japan-Aktie vervierfacht

Socionext: Chip-Aktie reitet die KI-Welle – jetzt noch rein in die Kursrakete?

Socionext-Aktien sind allein in diesem Jahr um mehr als 251 Prozent gestiegen, wobei der Marktwert des Unternehmens einen Höchststand von rund 957 Milliarden Yen (rund 6,7 Milliarden US-Dollar) erreicht hat. Damit ist es die Aktie mit der besten Wertentwicklung im japanischen Topix-Index. Der steile Kursanstieg wurde vor allem durch die breite Rallye bei Chip-Aktien unterstützt. Seit dem Boom der Künstlichen Intelligenz und der atemberaubenden Prognose von Nvidia im Mai haben Halbleiter-Titel weltweit massiv zugelegt.

Das in Yokohama ansässige Unternehmen, das 2015 durch eine Fusion der System-on-Chip (SOC)-Abteilungen von Fujitsu Semiconductor und Panasonic gegründet wurde, entwickelt spezifische Module für Kunden aus den Bereichen Automobil und Industrie. Da Socionext die Chips aber erst nach Erhalt von Aufträgen entwickelt und produziert, unterscheidet sich das Geschäftsmodell grundlegend von dem der Branchenführer Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD).

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Socionext debütierte im Oktober an der Tokioter Börse und verzeichnete bei dem Börsengang einen Kurssprung von 15 Prozent. Laut Bloomberg wird die Aktie von acht Analysten gecovert, sieben davon geben dem Titel ein Buy-Rating, einer rät zum 'Halten'. Allerdings hat die Rallye nun einen Dämpfer erhalten. Das Unternehmen wurde vergangene Woche zum ersten Mal von SMBC Nikko herabgestuft, weil die Marktrallye für schnell skalierende Unternehmen übertrieben sei. In der Folge stürzte die Aktie vergangenen Donnerstag um 18 Prozent ab – der bisher größte Intraday-Kursrückgang – und befindet sich seitdem im Baisse-Modus.

"Die Ertragsaussichten sind vielversprechend und das Unternehmen ist in der Branche einzigartig positioniert", zitiert Bloomberg Tim Morse, Analyst bei Asymmetric Advisors. Der Kursanstieg könnte allerdings zu schnell erfolgt sein, und "wir wären nicht überrascht, wenn es vorerst zu weiteren Gewinnmitnahmen sowohl im Sektor als auch bei diesem Namen käme."

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion