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    Böser Schnitzer beim Widerruf  3809  0 Kommentare Tesla-Käufer können Auto zurückgeben - und den vollen Kaufpreis zurückfordern

    Ein Fehler in den Kaufverträgen bringt Tesla ins Schwitzen. Viele Kunden können ihr Auto durch einen Widerruf nach mehr als einem Jahr noch zurückgeben – und haben Anspruch auf die Erstattung des gesamten Kaufpreises.

    Technisch gilt Tesla vielen Autoexperten als führend in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Doch nun hat sich das Unternehmen ausgerechnet im kniffligen deutschen Widerrufsrecht verheddert – und gerät durch den sogenannten Widerrufsjoker ordentlich ins Stolpern.

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    Anders als die etablierten Autohersteller verkauft Tesla den größten Teil seiner Fahrzeuge nicht bei Autohändlern oder in eigenen Läden, sondern telefonisch und über das Internet. Über diese Verkaufskanäle muss ein Händler seinen privaten Kunden in Deutschland jedoch ein Widerrufsrecht einräumen – das gilt auch für Autos. Innerhalb von 14 Tagen nach Übergabe des Fahrzeugs kann der Käufer den Vertrag widerrufen und das Auto zurückgeben.

    Nach Ablauf dieser Frist ist der Händler normalerweise auf der sicheren Seite. Es sei denn, er hat den Kunden fehlerhaft über sein Widerrufsrecht belehrt. Dann nämlich, so sagt das BGB, verlängert sich die Widerrufsfrist um ein ganzes Jahr – nämlich auf 12 Monate und 14 Tage. Genau das ist Tesla nun passiert. Denn nach unseren Analysen hat der US-Autobauer über einen längeren Zeitraum eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung in seinen Verträgen verwendet. Es fehlte die gesetzlich vorgeschriebene Angabe der Telefonnummer.

    Erst vor wenigen Wochen, im April 2023, bemerkte Tesla den Fehler in seinen Verträgen und korrigierte ihn. Was wie ein Detail wirkt, bereitet dem Unternehmen nun ordentlich Ärger. Denn die fehlende Telefonnummer hat nach unserer Einschätzung zur Folge, dass Käufer eines Tesla ihren Vertrag widerrufen können und ihr Fahrzeug gegen Erstattung des vollen Kaufpreises zurückgeben können. Voraussetzung: Der Käufer ist ein privater Verbraucher, er hat das Auto bis April 2023 online oder per Telefon bestellt und in den vergangenen 12 Monaten und 14 Tagen erhalten (relevant ist hier nicht das Datum der Bestellung, sondern der Übergabe).

    Besonders brisant sind dabei zwei Dinge: Erstens, Tesla muss bei einem solchen Widerruf den vollständigen Kaufpreis erstatten. Selbst eine staatliche Bafa-Förderprämie dürfte der Kunde behalten, wenn er die Voraussetzungen dafür bereits erfüllt hat – in der Regel sind das 6 Monate Zulassungsdauer, wenn das Fahrzeug in 2022 gekauft wurde. Und zweitens, die Möglichkeit zum Widerruf ist eine willkommene Einladung vor allem für Kunden, die mit ihrem Auto unzufrieden sind oder über die massive Preissenkung verärgert sind, die Tesla seit Anfang des Jahres vorgenommen hat.

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    Roland Klaus
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    Roland Klaus arbeitet als freier Journalist und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerrufsjoker informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen, Kfz-Krediten und Lebensversicherungen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buches Wirtschaftliche Selbstverteidigung.

    Sie erreichen Ihn unter www.widerruf.info
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    Verfasst von Roland Klaus
    Böser Schnitzer beim Widerruf Tesla-Käufer können Auto zurückgeben - und den vollen Kaufpreis zurückfordern Ein Fehler in den eigenen Kaufverträgen bringt Tesla ins Schwitzen. Viele Kunden können ihr Auto durch einen Widerruf nach mehr als einem Jahr noch zurückgeben – und haben Anspruch auf die Erstattung des gesamten Kaufpreises.

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