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     1745  0 Kommentare Auch ohne weitere Zinsanhebungen wird die Geldpolitik restriktiver!

    Es gab gestern erneut schlechte Nachrichten, deren Häufung mit zunehmender Wahrscheinlichkeit bald zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen wird:

    Für Sie zusammengefasst
    • Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum verliert an Schwung, was zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen könnte.
    • Hohe Leitzinsen verhindern neue Investitionen und bremsen das Wirtschaftswachstum.
    • Die Geldmenge M3 und M1 nehmen ab, was positiv für die Preisrisiken ist, aber auch auf eine restriktivere Geldpolitik hinweist.
    • Die US-Notenbank und die EZB werden voraussichtlich weiterhin die Leitzinsen erhöhen, was die Wirtschaft weiter belasten wird.

    Zunächst ein wichtiger Hinweis:
    Stockstreet geht in eine alljährliche Sommerpause – und zwar vom  28. Juli   bis einschließlich 07. August.

    Es gab gestern erneut schlechte Nachrichten, deren Häufung mit zunehmender Wahrscheinlichkeit bald zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen wird: Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum verliert vor dem Hintergrund der Straffung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) immer mehr an Schwung. Im Juni wurden nur noch 3,0 % mehr Kredite an Unternehmen vergeben als im Vorjahr, wie die EZB gestern mitteilte. Im Mai hatte das Wachstum noch bei 4,0 % und im April bei 4,7 % gelegen. Privathaushalte erhielten 1,7 % mehr Darlehen, nach +2,1 % im Mai und +2,5 % im April.


    (Quelle: Europäische Zentralbank)

    Hohe Leitzinsen verhindern neue Investitionen

    Am Dienstag hatte die EZB bereits gemeldet, dass sich die Nachfrage nach Firmenkrediten einer eigenen Umfrage zufolge im 2. Quartal 2023 erheblich abgeschwächt hat. Die Nachfrage sei auf ein Rekordtief (!) seit Beginn der turnusmäßigen Umfrage im Jahr 2003 gesunken. „Steigende Zinssätze und ein geringerer Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen waren die Hauptgründe für den Rückgang der Kreditnachfrage“, erläuterte die Notenbank.

    Mit anderen Worten: Die Leitzinsanhebungen verhindern neue Investitionen. Die EZB hat im Kampf gegen die hohe Inflation seit Sommer 2022 die Zinsen bereits 8 Mal in Folge erhöht. Der Einlagensatz liegt dadurch inzwischen bei 3,5 %. Das ist das höchste Niveau seit 22 Jahren. Dementsprechend müssen Firmen höhere Zinsen für Kredite zahlen. Und wenn die Kreditkosten die Erträge einer Investition übersteigen, wird diese schlicht nicht getätigt.

    So bremst die straffere Geldpolitik das Wachstum der Wirtschaft. Und für den Zeitraum Juli bis September wird mit einer weiteren Nachfrageabschwächung gerechnet, auch wenn diese voraussichtlich „viel geringer“ ausfallen wird als im zweiten Quartal, so die EZB.

    Die Experten von Helaba Research & Advisory haben daher gestern zu Recht die Frage aufgeworfen, „woher aktuell Finanzierungen für ein Mehr an gesamtwirtschaftlicher Nachfrage kommen sollen“. Auch die anhaltende Verschärfung der Kreditvergabestandards der Banken werde zukünftig zu einer verhaltenen Entwicklung der Kreditvergabe und somit der Geldmengen führen, so die Helaba.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Auch ohne weitere Zinsanhebungen wird die Geldpolitik restriktiver! Es gab gestern erneut schlechte Nachrichten, deren Häufung mit zunehmender Wahrscheinlichkeit bald zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen wird: