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     637  0 Kommentare Interview mit Dr. Christian Heinrich (Co-Founder, Managing Director carbmee)

    In Deutschland reduzieren sich öffentliche Debatten rund um nachhaltige Wirtschaftsmodelle meistens auf einzelne Gesetzesvorhaben der Regierung. Gesetze alleine werden unser Klima aber kaum retten. Welche Maßnahmen müssen international ausgerichtete Unternehmen heute einleiten, um beispielsweise Treibhausgase, CO2 oder CO2e zu reduzieren?

    Die nachhaltige Transformation ist in vollem Gange. Unternehmen veröffentlichen bereits Nachhaltigkeitsziele in den Jahresberichten. Ein wesentlicher Teil sind hier die Umwelt-Emissionen (Greenhouse Gas Emissions). Ganze Industrien bauen ihr Produktportfolio, ihre Produktionsprozesse sowie Ihre Beschaffungsstrategien auf CO2e ärmeren Verbrauch um. Insbesondere CO2e kristallisiert sich als neue Währung heraus.

     

    An welchen Stellen der Wertschöpfungskette können besonders viele Ressourcen eingespart werden?
    Produzierende Unternehmen haben in der Regel den größten Anteil (bis zu 80%) der Emissionen innerhalb ihrer Supply Chain (Scope 3) – insbesondere im Bereich zugekaufter Teile bzw. Materialien. Sie kaufen sich sozusagen “Emissionen” ein. Ein wesentlicher Hebel ist die “Motivation” der Lieferanten zu CO2e-Reduktion. Dadurch reduziert sich der eigene Fußabdruck des Kundenunternehmens.

    Zudem entstehen selbstverständlich auch Emissionen innerhalb des eigenen Unternehmens z.B. im Rahmen von Energieverbrauch oder Produktion (Scope 1 und Scope 2). Eine wesentliche Maßnahme ist hier der Einsatz nachhaltiger Energie im Produktionsprozess.

     

    Was müssen Unternehmen tun, um Maßnahmen in puncto Nachhaltigkeit umzusetzen?
    Eine Nachhaltigkeitsstrategie startet in der Regel von zwei Ausgangsperspektiven. Erstens Compliance und Berichtspflichten. Zweitens: Dekarbonisierungsreduktionsziele. Daher müssen Unternehmen - je nach Größe - zum einen CSRD Reporting sowie Unternehmensfußabrücke (Corporate Carbon Footprint) für das Carbon Accounting berechnen.

    Ziel ist es dann ein besseres CSRD Reporting und Carbon Accounting zu erreichen. In Bezug auf CO2e Emissionen müssen Reduktionsmaßnahmen in der Beschaffung durch Lieferantenprogramme und nachhaltige Produktdesign Innovationen umgesetzt werden.

     

    Welche Prioritäten sollten dabei auch im Hinblick auf Budgets gesetzt werden?  

    Im ersten Schritt muss für Transparenz der Umwelt-Emissionen gesorgt werden. Je genauer die Messungen desto besser lassen sich Maßnahmen abteilungsspezifisch und themenspezifisch allokieren. Im zweiten Schritt können die Reduktionsmaßnahmen in die jährlichen Reduktionsziele integriert werden.

    Daher sollten Unternehmen Budget für die transparente Emissions-Software bereithalten, um compliant zu sein und Handlungsmaßnahmen ableiten zu können. Alternativ müsste man intern oder mit Beratungsunterstützung Daten kontinuierlich manuell (mit Fragebögen oder Rechnungsbelegen) sammeln und dann manuell berechnen.

    Ein weiterer – wesentlicher größerer Budgetaspekt - ist das Investment in eigene Alternative Energie, um die Scope 1 und 2 Werte zu reduzieren.

     

    Im zweiten Jahr in Folge wird carbmee im Hype Cycle von Gartner erwähnt. Was sind die zukünftigen Ziele des Unternehmens, um Firmen bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu unterstützen?

    Carbmee konnte bereits vielen Kunden mit internationalen Wertschöpfungsketten innerhalb kürzester Zeit helfen Transparenz und Reduktionsmaßnahmen zu Umwelt-Emissionen herzustellen und umzusetzen.

    Die Auswahl als Leader im Gartner Hype Cycle for Sustainability in den Kategorien Carbon Management & Accounting sowie Scope 3 GHG Emissions bekräftigt die Notwendigkeit bei Firmen und unseren richtigen Fokus.

    Insbesondere die Kombination aus Carbon Accounting, Life Cycle Assessment und die Nutzung von Sekundär- und Primärdaten aus der Supply Chain hilft Firmen mit einer integrierten Carbon Management Plattform erfolgreich zu reduzieren.  
     

    Bild: Dr. Christian Heinrich (Co-Founder, Managing Director carbmee)

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    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy

    Interview mit Dr. Christian Heinrich (Co-Founder, Managing Director carbmee) In Deutschland reduzieren sich öffentliche Debatten rund um nachhaltige Wirtschaftsmodelle meistens auf einzelne Gesetzesvorhaben der Regierung. Gesetze alleine werden unser Klima aber kaum retten. Welche Maßnahmen müssen international ausgerichtete Unternehmen heute einleiten, um beispielsweise Treibhausgase, CO2 oder CO2e zu reduzieren?