checkAd

     1157  0 Kommentare Interview mit Pascal Zerwas (EFFEKT Unternehmensgruppe) zur aktuellen Marktlage

    Interview mit Pascal Zerwas - Jurist, Gründer und CEO

    Bildquelle: Pascal Zerwas 

    Mit dem Q1 2024 endet das erste Quartal eines neuen Krisenjahres. Wie fällt Ihre Lesart der wirtschaftlichen Entwicklung während der ersten Monate des Jahres aus? 

    Unsere Prognosen von Ende letzten Jahres decken sich sehr gut mit dem jetzigen Status quo der Wirtschaft in Deutschland.

    Ein stotternder Wirtschaftsmotor und mangelnde Initiativen durch staatliche Strukturen machen den Standort leider unattraktiver. Unternehmen aller Größen machen dennoch das Beste daraus.

    Zwar muss der viel zitierte Gürtel aufgrund von schlechten Rahmenbedingungen hierzulande immer enger geschnallt werden, die hart arbeitenden Unternehmerinnen und Unternehmer im Land überzeugen aber weiterhin mit bestechender Produktqualität, hochwertiger Ausbildung und einem hohen Maß an Zuverlässigkeit im Kontakt mit Partner weltweit. Das Label „Made in Germany“ behält auch in diesen Zeiten das globale Standing. 

    Was macht das mit Prognosen für die Zukunft? Müssen Dinge angepasst werden oder bleibt die Stimmung weitestgehend gleich?

    Die Unsicherheiten aus 2023 halten sich Stand jetzt auch 2024. Mittelstand und Handwerk ächzen aus meiner Sicht mehr denn je unter ihren wirtschaftlichen und finanziellen Problemen.

    Aktuelle ifo Konjunkturprognosen machen hier nur bedingt Mut. 0,2 Prozent Wachstum sind kein Grund zum Aufatmen. Dass die Wirtschaftsleistung 2025 um 1,5 Prozent angekurbelt wird, ist zwar ein Lichtstreif am Ende des Horizonts, hilft aber betroffenen Unternehmen im Hier und jetzt nicht. Umso wichtiger wird hochwertige und individuelle Beratung.

    Was für Baustellen sehen Sie für die unter Druck stehenden Unternehmen?

    Aus unserer Sicht sind die sogenannten „Painpoints“ in Unternehmen aller Größen miteinander verflochten. Der Mix aus hoher Steuer- und Abgabenlast, Fachkräftemangel, Konjunkturkrise und hohen Energiepreisen bleibt auch in diesem Jahr an Firmen hängen.

    Gerade die exogenen Faktoren, die eng mit der Konjunktur in Deutschland verzahnt sind, können Unternehmen nicht in Eigenregie lösen. Die Devise lautet daher leider auch weiterhin: Kosten sparen ohne Ende und aufpassen, dass Margen so stabil wie möglich bleiben.

    Das entnehmen wir auch aus Berichten unserer Kunden, die aus erster Hand bestätigen, wie sehr der Wirtschaftsstandort Deutschland momentan gelähmt ist.

    Welche Insights empfehlen Sie?

    Vor allem weil sich der Tisch von Gründern, Inhabern, Geschäftsführern und Managern bis zur Decke mit Verantwortungen stapelt, gilt aus unserer Sicht: Prioritäten setzen bleibt auch 2024 das A und O, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Eine Stellschraube werten wir als Hauptproblem: Die hohe Steuer- und Abgabenlast. 

    Beim Thema Steuern sind wir der Meinung, dass jede neue Belastung für die Betriebe in Deutschland eindeutig eine zu viel darstellt. Entscheider in Kapitalgesellschaften sollten dabei unbedingt berücksichtigen, dass Steuerzahlungen den Unternehmenscashflow schädigen können. Sogenannte "leakages", also Kapitalabflüsse, können sich zu einem Fass ohne Boden entwickeln, wenn nicht gegengesteuert wird.

    Kostenstrukturen zu analysieren und Positionen für den Vermögensaufbau in den Betriebsausgabenabzug zu überführen, können im nächsten Schritt erste Maßnahmen darstellen.

    Gesellschafter-Geschäftsführer, können faktisch entscheiden, statt Kapital in Form von Steuern ans Finanzamt abzuführen, das Kapital in einer steueroptimierten und insolvenzgeschützten Altersvorsorge aufzubauen. Diese Möglichkeit ist vielen Unternehmern nicht bekannt.

    Hier sprechen wir über Vermögen, welches schnell siebenstellige Dimensionen erreichen kann. Die effektive Verzinsung liegt bei mindestens 31% in Form der ersparten Gewerbe-Körperschaftssteuer. Uns ist kein anderes Invest bei 100% Sicherheit bekannt, welches solche Renditen erwirtschaftet. Die Einrichtung einer solchen Lösung bedarf jedoch betriebswirtschaftlicher und juristischer Spezialkenntnisse.

    Unterscheiden Sie zwischen kurz- oder langfristigen Entscheidungen?

    Grundsätzlich sollte immer langfristig antizipiert werden. Je früher Maßnahmen ergriffen werden, desto langfristiger wird auch die Wirkung dieser entfaltet.

    Unternehmen und Betriebe, welche bereits jetzt an ihrer Strategie für 2025, 2026 oder 2027 arbeiten, entwickeln entweder eine höhere Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen. Oder sie profitieren umso mehr von wahrscheinlicher wirtschaftlicher Erholung.

    Da heute eher letzteres der Fall ist, kann eigentlich nicht zu langfristig geplant werden.

    Welche unternehmerischen Ziele stecken Sie sich für den weiteren Verlauf von 2024?

    Als EFFEKT Unternehmensgruppe wollen wir weiterhin unsere wirtschaftliche Hauptzielgruppe erreichen. Dazu gehören beispielsweise Handwerksbetriebe, wie Heizung-Sanitär-Klima Unternehmen, Heizung-Sanitär, Dachdecker und Bauunternehmen.

    Deutschlandweit erkennen wir aus den täglichen Gesprächen mit Entscheidern in Unternehmen, dass der qualitative Mangel an Beratung in relevanten Anwendungsfeldern leider Normalität ist. 

    EFFEKT steht für eine integrierte Beratung, die Steuer-, Versicherungs- und Rechtsfragen zusammenbringt. Unser Ziel ist es, Risiken zu minimieren, Haftungen zu begrenzen und gleichzeitig die Unternehmensliquidität und Steuereffizienz zu verbessern.  Insbesondere hier sehen wir uns als zuverlässiger, mittelständischer Partner aus dem Herzen Rheinland-Pfalzs, der sich der Challenge annimmt und Firmen bei der Umsetzung ihrer unternehmerischen Ziele unterstützt.

    Rainer Brosy
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Rainer Brosy
    Interview mit Pascal Zerwas (EFFEKT Unternehmensgruppe) zur aktuellen Marktlage Mit dem Q1 2024 endet das erste Quartal eines neuen Krisenjahres. Wie fällt Ihre Lesart der wirtschaftlichen Entwicklung während der ersten Monate des Jahres aus?