Haben die Spekulationen auf Zinssenkungen ihr Hoch erreicht?
Die Aktienmärkte präsentieren sich auch in dieser Woche stark, wobei sich allerdings ein Favoritenwechsel beobachten lässt. Während europäische Aktien weiter nach oben streben, sind die US-Pendants in eine ...
- Europäische Aktien steigen weiter, US-Aktien konsolidieren.
- Spekulationen auf Zinssenkungen erreichen Hoch.
- Europa zeigt Anzeichen für konjunkturelle Erholung, USA kühlen ab.
Haben die Spekulationen auf Zinssenkungen ihr Hoch erreicht?
von Sven Weisenhaus
Die Aktienmärkte präsentieren sich auch in dieser Woche stark, wobei sich allerdings ein Favoritenwechsel beobachten lässt. Während europäische Aktien weiter nach oben streben, sind die US-Pendants in eine Konsolidierung übergegangen. Und die bisherigen Anführer der Rally, die großen US-Technologieaktien, zeigen sogar leichte Schwäche.
Der Nasdaq 100 hat daher binnen 4 Handelstagen knapp 3 % verloren (nach seinem rasanten Anstieg um 15 % in nur 23 Handelstagen). Der Ausbruch über das Trendhoch vom Juli hat sich damit als Fehlsignal in Form einer Bullenfalle entpuppt (siehe rote Ellipse im folgenden Chart).
Zumal die Kurse dieses Niveau gestern erneut von unten angelaufen haben und dieses Mal an der Marke gescheitert sind. Der Rückfall wurde damit bestätigt.
Inflationserwartungen auf zu hohem Niveau
Ein Grund dafür könnte sein, dass die Spekulationen auf frühe(re) Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Hoch erreicht haben. Angesichts aktueller Informationen erscheint das auch sinnvoll. Denn wie die EZB gestern anhand ihrer regelmäßigen Umfrage festgestellt hat, haben die Verbraucher in der Euro-Zone an ihren kurzfristigen, nach wie vor relativ hohen Inflationserwartungen nicht gerüttelt.
Sie gehen davon aus, dass die Inflation auf Sicht von 12 Monaten bei 4,0 % liegen wird. Diesen Wert hatten sie auch in der vorangegangenen September-Umfrage genannt. Selbst in 3 Jahren erwarten die Umfrageteilnehmer unverändert noch eine Teuerung, die mit 2,5 % oberhalb des EZB-Ziels von 2,0 % liegt.
Da die Notenbanken auch solche Erwartungen in ihre Geldpolitik einfließen lassen, kann die EZB noch keine Zinssenkungen in Erwägung ziehen und diese vor allem nicht kommunizieren. Denn dies würde wahrscheinlich zu steigenden Inflationserwartungen führen, was dann womöglich auch in einer wieder anziehenden Inflation münden könnte.
Europa: Das konjunkturelle Tief scheint durchschritten
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Außerdem sind die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone laut den gestern veröffentlichten endgültigen Daten von S&P Global deutlich besser ausgefallen als zunächst gemeldet. Und es gibt weitere Anzeichen dafür, dass die hiesige Wirtschaft das Schlimmste hinter sich hat und langsam auf den Wachstumspfad zurückkehrt.
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