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     1164  0 Kommentare Heuschreckenalarm?


    Wie bereits am 5. Oktober vorab berichtet, werden die Vorstände der Pandatel AG (DE0006916307), Elke Jahn und Niraj Agrawal, aus dem Unternehmen ausscheiden. Am Freitag verkündete das Unternehmen den Rücktritt offiziell. Der bisherige CFO Thomas Becker, der erst am 24. Oktober seinen Job in Hamburg angetreten hat, soll bis auf Weiteres alleinverantwortlicher Vorstand für die operative Geschäftsführung sein. Die Meldung löste unter Investoren große Verwunderung aus. In den meisten Fällen sucht der Aufsichtsrat für das Unternehmen einen kompetenten Ersatzvorstand. Pandatel ist schließlich ein harter Sanierungsfall. Becker, der nach unseren Informationen nur zweimal in der Woche für Pandatel tätig ist – man könnte das einen Teilzeitvorstand nennen - scheint für unseren Geschmack nicht in der Lage zu sein, das Unternehmen zu sanieren und wieder auf Gewinn zu trimmen. Wie das Unternehmen in der Meldung verkündete, werden Vorstand und Aufsichtsrat in den nächsten Wochen eine umfangreiche Standortbestimmung durchführen und die Perspektiven der Gesellschaft detailliert prüfen. Da das Geschäft trotz einem brummenden Markt aber nicht in die Gänge kommt, sind die Perspektiven düster. Eigentlich hat die Firma nur noch ein Asset. Und das ist die Kriegskasse von rund zehn Millionen Euro. Auf dieses Geld sind alle scharf. Vermutlich besteht an einer Sanierung von Pandatel gar kein Interesse, darauf deutet zumindest der Verzicht eines Ersatzvorstandes hin. Betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre es, den Laden dicht zu machen und das verbleibende Geld an die Anteilseigner auszuschütten, so wie es etwa bei der Trius AG geschehen ist.

    Großaktionär des Unternehmens ist die Augusta AG, dessen CEO Axel Haas auch in Personalunion Oberaufseher bei Pandatel ist. Die Augusta hätte das Geld am liebsten komplett bei sich im Unternehmen. Wie bereits im Jahr 2002 geplant, könnte die Tochter der Mutter eine Beteiligung für rund zehn Millionen Euro abkaufen. Das Geld fließt dann zur Augusta AG. Alternativ könnte Pandatel zu einer Industrieholding umgewandelt werden. Die Holding verwaltetet einerseits das Geld und andererseits das operative Geschäft in einer GmbH, die der Vorstand ausbluten lässt. Das Geld steckt sodann in der Holding und könnte im Rahmen eines Asset-Deals nach oben in die Zentrale weitergereicht werden. Die über 100 Mitarbeiter bei Pandatel säßen sodann auf der Straße. Offensichtlich herrscht Heuschreckenalarm im eigenen Land. Ob der Vorgang mit Becker, den nahestehende Kreise des Unternehmens als „Abwickler“ bezeichnen, durchgeht, darf unter einem designiertem Arbeitsminister Franz Müntefering bezweifelt werden. Bei der Augusta AG ist übrigens die Deutsche Bank größer Einzelaktionär. Sie sollte ihrem Töchterchen etwas genauer auf die Finger schauen, was in den einzelnen Beteiligungen getrieben wird und ob eine solche, potenzielle Raubritter-Methode, dort geduldet wird.

    Machen Sie unverändert einen großen Bogen um das Papier. Verwundert hat uns jedoch, dass die Aktie nach unserer Meldung am 5. Oktober bei einem Kurs von 1,85 Euro, von einem anderen Medium noch freudig zum Kauf empfohlen wurde. Wer hingegen unserer Verkaufsempfehlung folgte, hat sich rund 40 Prozent Kursverlust erspart. Wir halten Sie weiter auf dem laufenden.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Heuschreckenalarm? Wie bereits am 5. Oktober vorab berichtet, werden die Vorstände der Pandatel AG (DE0006916307), Elke Jahn und Niraj Agrawal, aus dem Unternehmen ausscheiden. Am Freitag verkündete das Unternehmen den Rücktritt offiziell. Der bisherige CFO …