Ist die extreme Dow-Rally bullish oder bearish?
Nach dem Fed-Meeting vom vergangenen Mittwoch sprang der Dow Jones auf ein neues Allzeithoch. Damit legte er um 14,75 % seit seinem Korrekturtief von Ende Oktober zu, also innerhalb von 32 Handelstagen.
- Dow Jones erreicht neues Allzeithoch nach starker Rally seit Oktober
- Bullen argumentieren für weiteren Anstieg, Bären warnen vor Überbewertung
- Statistik zeigt, dass steile Anstiege oft zu starken Einbrüchen führen
Ist die extreme Dow-Rally bullish oder bearish?
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
nach dem Fed-Meeting vom vergangenen Mittwoch sprang der Dow Jones auf ein neues Allzeithoch. Damit legte er um 14,75 % seit seinem Korrekturtief von Ende Oktober zu, also innerhalb von 32 Handelstagen. Eine solch starke Rally ist ungewöhnlich. Aber ist sie bullish oder bearish?
Bullen wie Bären haben nun gute Argumente, wie es weitergeht
Die Meinungen darüber dürften geteilt sein. Das bullishe Argument ist klar: Eine solche Stärke, inklusive neuem Allzeithoch, ist positiv und „The trend is your friend“. Der Anstieg sollte also weitergehen, selbst wenn sich der Index nun eine Pause gönnt.
Aber auch die Bären haben gute Argumente: Offensichtlich liegt eine Übertreibung vor. Zudem sind inzwischen wieder viele Aktien überbewertet. Die Fallhöhe ist damit beträchtlich. Und sie könnte ausgeschöpft werden, wenn es nun zu einem Fehlsignal am alten Allzeithoch kommt. Das wäre ein sehr bearishes Signal, das kräftige Verluste nach sich ziehen könnte.
Aber vorerst stieg der Kurs weiter und erreichte auch in den folgenden beiden Handelstagen immer neue Allzeithochs. Sicher der Ausbruch ist noch nicht nachhaltig, und wir wissen nicht, wie es nach dem großen Verfallstag weitergeht.
Eine außergewöhnliche Rally
Aber wir wissen, was wir von einer solchen Rally zu halten haben: Sie ist außergewöhnlich – in jeder Hinsicht. Dazu ein Blick in die Kurshistorie des Dow Jones: Einen Anstieg wie in den vergangenen 32 Handelstagen schaffte der Dow Jones bisher nur 577-mal oder nur in 1,9 % aller Fälle.
Noch seltener gelang es ihm, dabei ein neues Allzeithoch zu erreichen. Das ist auch logisch, denn sehr häufig kommen derart starke Anstiege als Gegenreaktion auf einen vorherigen Rückfall vor. Und eine solche Gegenreaktion erreicht dann nur selten ein neues Allzeithoch. Der folgende Chart veranschaulicht das für den Zeitraum seit 1900:
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Quellen: MarketMaker mit Daten von VWD, eigene Berechnungen
Im unteren Chartteil (blaue „Zappelkurve“) sind die laufenden prozentualen Veränderungsraten innerhalb von 32 Handelstagen dargestellt. Der jüngste Anstieg (siehe rotes Dreieck) markiert die Schwelle für vergleichbare Rally-Phasen (waagerechte grau gestrichelte Linie). Alle Spitzen darüber bilden die Menge, die für einen Vergleich in Frage kommt.
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