US-Behörde überprüft Status
Comeback für Cannabis-Aktien?
Die US-Drogenbehörde DEA lässt den Status von Cannabis überprüfen. Mögliches Ergebnis: Eine weitere Legalisierungswelle! Stehen Cannabis-Aktien damit vor einem Comeback?
- DEA überprüft Status von Cannabis
- Mögliche Legalisierungswelle
- Cannabis-Aktien könnten profitieren
Laut eines am Mittwoch veröffentlichten Berichtes überprüft die auf Drogenkriminalität spezialisierte US-Strafverfolgungsbehörde DEA den Status von Marihuana - und sorgt damit für steigene Kurse bei Cannabis-Aktien.
US-Gesundheitsministerium rät zu Überprüfung
Mit der Überprüfung des Status von Marihuana als sogenannter Schedule-1-Droge, also einer Substanz mit hohem Gefahrenpotenzial ähnlich wie Heroin und LSD, folgt die DEA einer bereits im Sommer erfolgten Empfehlung des US-Gesundheitsministerium, das vorgeschlagen hatte, Cannabis künftig als Schedule-3-Substanz einzustufen.
Damit würde Marihuana gleichgestellt mit Substanzen, die eine nur geringe Missbrauchsgefahr aufweisen und medizinisch weit verbreitet sind. Als Schedule-3-Substanz ist beispielsweise Tylenol, in Deutschland bekannt unter dem Handelsnamen Paracetamol ist, eingestuft.
Legalisierung durch Reklassifizierung
Sollte sich die DEA tatsächlich der Empfehlung des US-Gesundheitsministeriums anschließen, würde das einen weiteren Schritt hin zur Entkriminalisierung und damit auch zur weiteren Legalisierung bedeuten: Bislang ist der Gebrauch von Cannabis zu Freizeitzwecken nur in knapp der Hälfte aller US-Bundesstaaten erlaubt.
Nicht dazu gehört bislang beispielsweise der bevölkerungsreiche Südstaat Texas. Verbunden mit einer Reklassifizierung könnte der Markt für Cannabis und Cannabisprodukte also rasch wachsen und zu einem erneuten Run auf die ohnehin schwankungsfreudigen Aktien der Branche führen.
Lesen Sie auch
Gerücht wird gehandelt
Schon gestern haben die Gerüchte zu spürbaren Kurssteigerungen geführt. Mit einem Plus von 3,6 Prozent setzte sich Tilray branchenintern an die Spitze.
Das 2019 fulminant an der Börse gestartete Unternehmen machte erst im Herbst mit dem Einstieg in das Geschäft mit Erfrischungsgetränken auf sich aufmerksam.
Ebenfalls gefragt waren Aurora Cannabis und Canopy Growth, zwei vor allem bei privaten Anlegern beliebte Papiere.
Ungeachtet der Kursgewinne gestern zeigen die Charts schnell, dass von dem einstigen Hype um Cannabis nichts mehr übrig ist. Trotz der Legalisierungsbemühmungen bleibt die Kommerzialisierung von Cannabis weit hinter den Erwartungen zurück, wie auch die anhaltenden operativen Schwierigkeiten der betreffenden Unternehmen zeigen.
Fazit: Potenzial ja, wahrscheinlich aber nur für Trader ...
Nichtsdestotrotz sollte ausgehend von den niedrigen Kursniveaus das Potenzial der Branche vor allem für Trader nicht unterschätzt werden. Die Anteilsscheine weisen eine zum Teil enorm hohe Short-Quote auf, so sind etwa bei Tilray 17 Prozent aller Aktien leerverkauft, was ideale Voraussetzungen für einen Short-Squeeze sind.
... für Langfristiginvestoren dürfte die Branche uninteressant bleiben
Für langfristige Investments sollte aber einerseits abgewartet werden, bis weitere Legalisierungsschritte spruchreif sind und sich die operative Lage der Branche verbessert hat. Aktuell verbrennen viele Unternehmen aufgrund negativer Nettomargen noch immer jede Menge Geld und müssen zur Refinanzierung auf die Ausgabe neuer Anteilsscheine setzen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors