Spiegeln die Kurse die Nachrichtenlage korrekt wieder?
Die Kurse an den Aktienmärkten laufen weiterhin wenig volatil und äußerst stabil. Von einer größeren allgemeinen Korrektur nach der extrem starken Rally des vergangenen Jahres ist derzeit immer noch weit und breit ...
- Aktienmärkte stabil trotz fehlender Korrektur nach Rally des Vorjahres
- Schwäche bei Aktien aus zweiter und dritter Reihe
- Schlechte Stimmung im Großhandel und Wohnungsbau, Rezessionstendenzen
Spiegeln die Kurse die Nachrichtenlage korrekt wieder?
von Sven Weisenhaus
Die Kurse an den Aktienmärkten laufen weiterhin wenig volatil und äußerst stabil. Von einer größeren allgemeinen Korrektur nach der extrem starken Rally des vergangenen Jahres ist derzeit immer noch weit und breit nichts zu sehen. Man könnte daher von einer anhaltenden Stärke des gesamten Aktienmärktes ausgehen. Allerdings scheint das nach wie vor nur oberflächlich so. Denn wenn man sich die Aktien aus der zweiten und dritten Reihe ansieht, dann findet man dort immer noch unzählige Titel, deren Kurse nicht so recht von der letztjährigen Rally profitieren konnten.
Während die Aktienindizes der USA aktuell noch in der Nähe ihrer Schlusskurse des Vorjahres notieren, ebenso wie unser heimischer DAX, sieht es bei MDAX, SDAX und TecDAX etwas anders aus. Diese drei Aktienindizes liegen derzeit jeweils mehr als 2 % im Minus. Der MDAX (siehe folgender Chart) ist mit einem Minus von fast 3 % davon zur Zeit der Schwächste.
Nun sind das kurzfristig sicherlich noch keine gravierenden Unterschiede, dennoch lässt sich eine Tendenz erkennen, die sich auch im vergangenen Jahr beobachten ließ.
Stimmung im Großhandel so schlecht wie seit 25 Jahren nicht mehr
Schaut man auf die aktuellen Nachrichten, dann verwundert das kaum. Denn gestern wurde unter anderem gemeldet, dass die Stimmung der deutschen Großhändler laut Branchenverband BGA auf einen der schlechtesten Werte in den vergangenen 25 Jahren abgerutscht ist. Schon seit dem Jahreswechsel 2021/22 trübt sich das Geschäftsklima in der Branche ein. Zuletzt gab der BGA-Großhandelsindikator im Vergleich zur Erhebung im Sommer um 8,2 Punkte auf 69,4 Zähler nach. Werte unterhalb von 100 Zählern signalisieren ein negatives Bild. Und aktuell ist das Geschäftsklima ähnlich schlecht wie während der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020.
Wohnungsbau leidet unter Auftragsmangel und Stornierungen
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Schlechte Stimmung und düstere Prognosen kennt man auch bereits vom Wohnungsbau, der wohl auch 2024 das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft bleibt. Der Indikator für das Geschäftsklima in dieser Branche sank im Dezember auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991, wie das Ifo-Institut gestern mitteilte. Das Stimmungsbarometer fiel auf -56,8 Punkte, nach -54,4 im Vormonat. Die Wohnungsbauunternehmen befürchten für das 1. Halbjahr 2024 aufgrund eines zunehmenden Auftragsmangels und vermehrten Stornierungen weitere Geschäftseinbußen.