EV-Gamechanger gesucht

VW und Blue Solutions: Gemeinsame Entwicklung von Festkörperbatterien geplant

Eine Quelle informierte Reuters, dass Volkswagen (VW) Verhandlungen mit dem französischen Unternehmen Blue Solutions führt, um deren Festkörperbatterietechnologie für Autos anzupassen. Die Unternehmen planen, in den kommenden Monaten eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung abzuschließen, so die anonyme Quelle. Die technischen Herausforderungen scheinen größer als gedacht. Die Festkörpertechnologie versprechen aber größere Reichweiten und kürzere Ladezeiten als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus.

VW bestätigte zwar den planmäßigen Verlauf der Zusammenarbeit mit QuantumScape, lehnte jedoch einen Kommentar zu den Gesprächen mit Blue Solutions ab. Ein Sprecher von Blue Solutions bestätigte, dass das Unternehmen an einer Batterie für Personenkraftwagen arbeitet und Entwicklungsverträge mit BMW sowie Gespräche mit einem dritten Unternehmen führt, ohne weitere Details zu nennen.

Globale Autohersteller wie VW, Toyota und BMW ringen darum, das Rätsel der Festkörperbatterien zu lösen. Rory McNulty von Benchmark Mineral Intelligence kommentiert: "Viele Versprechungen sind nicht eingehalten worden, und mehrere Autohersteller und Investoren sind enttäuscht worden."

Blue Solutions sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, die Ladezeit seiner derzeitigen Batterien signifikant zu reduzieren. Das Unternehmen plant eine Pkw-Batterie mit einer Ladezeit von 20 Minuten und zielt darauf ab, bis 2029 eine entsprechende "Gigafabrik" zu errichten.

---

---

Festkörperbatterien ersetzen den flüssigen Elektrolyten herkömmlicher Batterien durch einen festen Stoff, was die Brandgefahr verringert und die Größe der Batteriepacks reduziert. Die richtige Kombination von Chemikalien und Materialien zu finden, bleibt jedoch eine Herausforderung.

QuantumScapes Projekt mit VW ist ein Beispiel für die Herausforderungen in der Festkörpertechnologie. Der ursprünglich für 2025 geplante Einsatz der Technologie in VW-Fahrzeugen hat sich verzögert, und die kommerzielle Massenproduktion bleibt ungewiss. QuantumScape hat Ende 2022 Prototypen an VW und andere potenzielle Kunden verschickt, doch die vollständige Marktreife ist noch nicht erreicht.

Die Aktien von QuantumScape, die im Dezember 2020 ihren Höchststand erreichten, sind stark gefallen, und das Unternehmen hat keinen Zeitplan für eine großvolumige kommerzielle Produktion angegeben. Goldman Sachs prognostiziert, dass dies wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts erfolgen werde.

Stark gefallen ist auch die VW-Aktie in den vergangenen drei Jahren. Doch das Analystengros geht von wieder besseren Zeiten für die Wolfsburger aus. Das mittlere Kursziel liegt Daten von MarketScreener zufolge bei gut 150 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von circa 35 Prozent je Aktie entspricht. Wobei nur 13 von 21 Analysten die Aktie mit "Kaufen" oder "Aufstocken" bewerten.

Volkswagen (VW) Vz

-0,26 %

-4,45 %

-6,13 %

-3,70 %

-7,61 %

-46,88 %

-27,83 %

-40,87 %

+2.427,51 %

ISIN:DE0007664039WKN:766403

• Intraday
• 5 Tage
• 1 Monat
• 3M
• 1 Jahr
• 3J
• 5J
• 10J
• Max

Die EV-Konkurrenz schläft nicht

Auch andere Unternehmen wie Toyota, das ursprünglich einen Produktionsstart für seine Festkörperbatterien im Jahr 2025 anvisierte, haben ihre Ambitionen aufgrund technischer Komplexitäten zurückgeschraubt. Toyota rechnet nun nicht damit, die Zellen vor 2027 oder 2028 in großem Maßstab zu produzieren, obwohl es von einem technischen Durchbruch berichtet.

Mehrere Unternehmen, darunter der chinesische Batteriemarktführer CATL, LG Energy Solution, Solid Power, ProLogium, Honda und Nissan, verfolgen ebenfalls Pläne zur Einführung von Festkörperbatterien. Der EV-Marktführer Tesla hat hingegen keine detaillierten Pläne zur Entwicklung dieser Technologie vorgelegt.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion

Tipp aus der Redaktion: Die Bevölkerung wächst und wird immer älter. Kein Wunder, dass der Gesundheitssektor nahezu explodiert. Und davon können Sie genau jetzt profitieren: mit Biotech Small Caps. Hier lauert noch echtes Rendite-Potenzial, das seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat. Der kostenfreie Biotech-Report enthüllt gleich fünf Geheim-Tipps.