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     9865  0 Kommentare Gewinnmaschine Big-Tech – und Europas zweite Reihe

    Das hatte wohl kaum jemand auf der Pfanne: Die amerikanischen Big-Techs fahren immer mehr Milliardengewinne ein. Aber auch ein Blick auf Europas Nebenwerte lohnt sich.

    Für Sie zusammengefasst
    • Big-Techs fahren Milliardengewinne ein
    • US-Konzerne überzeugen bei Quartalszahlen
    • Europa bietet günstigere Bewertungen und Chancen

    Gewinnmaschinen Microsoft & Co.

    Die „glorreichen Sieben“ – also die großen US-Tech-Unternehmen wie Apple, Microsoft & Co. – haben überwiegend beeindruckende Zahlen für das vierte Quartal 2023 vorgelegt. Dabei haben sie ihren Umsatz im Jahresvergleich um durchschnittlich rund 14 Prozent steigern können – und somit um siebenmal mehr als die anderen S&P-500-Unternehmen. Die Nettomarge stieg um rund 7,5 Prozentpunkte auf 23 Prozent beziehungsweise das 2,5-Fache der übrigen Unternehmen. Auch wenn wir zunehmend ein Klumpenrisiko durch die sieben Konzerne, die inzwischen 30 Prozent des S&P 500 ausmachen, sehen, gibt es gute Gründe für ihre Dominanz. Deshalb halten wir auch weiterhin Apple, Alphabet und Microsoft in den Portfolios unseres Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und des Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value. Aber KGV-Bewertung von 30 und darüber? Da müssen sich die Tech-Riesen weiterhin zur Decke strecken, um die an sie geknüpften Wachstumserwartungen auch weiterhin zu erfüllen.

    Aber: Auch insgesamt konnten die US-Konzerne bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen überzeugen. Besonders positiv ist zu bewerten, dass viele Unternehmen die Prognosen übertroffen haben. Bei Gewinnen und Umsätzen gelang dies 70 bzw. 65 Prozent der Konzerne. Fast die Hälfte der Firmen übertraf die Erwartungen in beiden Kategorien. Aber: Vorausschauend geben sich die Unternehmen zurückhaltend: Mehrheitlich liegen ihre Geschäftsprognosen unterhalb der Analystenschätzungen. Und das kann durchaus als Warnung gesehen werden.

    Ein Blick nach Europa lohnt sich – niedrigere Bewertung

    Insgesamt sind US-Aktien im Schnitt mittlerweile wieder sehr teuer geworden. Auch wenn man sich im S&P 500 an KGV-Bewertungen von über 20 durchaus gewöhnt hat. Aber dadurch erhöht sich natürlich auch das Risiko für Anleger. Deshalb lohnt sich ein Blick nach Europa. Auch wenn sich hierzulande einige Indizes auf langjährigen Hochständen befinden. Der DAX hüpft von Rekord zu Rekord. Aber auch der breitere europäische Markt entwickelt sich prächtig. So erreichte der STOXX 50 zuletzt den höchsten Stand seit 23 Jahren. Anleger reagierten damit auf unerwartet positive Daten aus Europa und Deutschland: Eine Umfrage der EZB ergab, dass die Verbraucher in der Eurozone im Dezember ihre Inflationserwartungen für die nächsten zwölf Monate zum dritten Mal in Folge zurückgeschraubt haben. Dabei fiel die von den Haushalten erwartete Preissteigerung im Mittel von 3,5 Prozent im November auf 3,2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2022. Erwartet werden ebenfalls eine leicht geringere Arbeitslosenquote sowie etwas höhere Reallohnzuwächse. Unterdessen stiegen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland unerwartet um 8,9 Prozent – so stark wie zuletzt im Juni 2020, als sich die Welt nach dem ersten Lockdown wieder öffnete. Und dabei ist bemerkenswert: Trotz der jüngsten Kurssprünge handeln europäische Aktien aktuell etwa zehn Prozent günstiger als im Mittel der letzten zehn Jahre. Und das bei einem durchschnittlichen KGV von unter 14 im Euro STOXX 50.

    Europäische Nebenwerte im Fokus

    Doch wir wollen uns mal wegbewegen von den großen Indizes und uns einigen europäischen Nebenwerten widmen. Denen sind nämlich Überraschungen zuzutrauen. Hier zwei Beispiele aus unserem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value.

    Recordati, der Dauerläufer

    Eines davon ist Recordati - Industria Chimica e Farmaceutica S.p.A. Recordati ist ein italienisches Pharmaunternehmen mit Sitz in Mailand. Die Produkte des 1926 gegründeten Konzerns werden in über 150 Ländern vertrieben. Über die letzten 10 Jahre hat sich der Kurs der Aktie mehr als verfünffacht und notiert derzeit auf einem 12-Monatshoch, denn das Unternehmen erwartet für das abgelaufene Geschäftsjahr sowohl beim Umsatz wie beim Gewinn Zahlen am oberen Ende der Erwartungen. Und auch für 2025 ist der Mailänder Konzern optimistisch. Recordati ist ein wahrer Dauerläufer.

    Sartorius Stedim Biotech S.A., der Kursverzehnfacher

    Ebenfalls aus Frankreich kommt Sartorius Stedim Biotech S.A., die zum Reich der deutschen Sartorius AG gehört. Sartorius Stedim Biotech ist ein wichtiger Ausrüster der Pharmaindustrie. Man könnte auch sagen: Das Unternehmen gehört in die Kategorie der Verkäufer von Eimern und Schaufeln: Es ist ein international agierender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die es biopharmazeutischen Produzenten ermöglichen, Medikamente zu entwickeln und herzustellen. Das Unternehmen wächst seit Jahren zweistellig. Das wird auch von Investoren gewürdigt. Der Kurs der Aktie hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verzehnfacht. Und ein Ende dieser Reise ist noch nicht abzusehen.

     

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    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Gewinnmaschine Big-Tech – und Europas zweite Reihe Das hatte wohl kaum jemand auf der Pfanne: Die amerikanischen Big-Techs fahren immer mehr Milliardengewinne ein. Aber auch ein Blick auf Europas Nebenwerte lohnt sich.

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