Zahlenwerk veröffentlicht
Barclays legt nach Ankündigung umfassender strategischer Neuausrichtung zu
Die Zahlen der britischen Großbank Barclays können nicht überzeugen. Die Aktie legt dennoch zu, weil die Briten eine umfassende strategische Neuausrichtung ankündigen. Das scheint die Anleger zu überzeugen.
- Barclays verzeichnet Verlust im Q4, enttäuscht Analysten.
- Dennoch steigt Aktie, da umfassende Neuausrichtung angekündigt.
- Restrukturierungsprogramm, Aktienrückkauf und neue Segmentierung geplant.
Barclays hat am Dienstag einen Nettoverlust von 111 Millionen Pfund (rund 129,7 Millionen Euro) für das vierte Quartal bekanntgegeben und gleichzeitig eine umfassende strategische Neuausrichtung angekündigt. Entgegen den Erwartungen der Analysten, die für das Quartal einen Nettogewinn von 60,95 Millionen Pfund prognostiziert hatten, sieht sich die britische Bank mit sinkenden Gewinnen konfrontiert und leitet ein umfassendes Restrukturierungsprogramm ein.
Für das Gesamtjahr wird ein Nettogewinn von 4,27 Milliarden Pfund erwartet, ein Rückgang gegenüber 5,02 Milliarden Pfund im Vorjahr und unter der Konsensprognose von 4,59 Milliarden Pfund.
Darüber hinaus kündigte die Bank ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in Höhe von einer Milliarde Pfund an und stellte einen neuen Dreijahresplan vor, der laut CEO C.S. Venkatakrishnan die operative und finanzielle Performance weiter verbessern soll.
Im vierten Quartal verbuchte Barclays Aufwendungen in Höhe von 900 Millionen Pfund für strukturelle Kostensenkungsmaßnahmen, die im laufenden Jahr zu Bruttokosteneinsparungen von rund 500 Millionen Pfund führen sollen, mit einer erwarteten Amortisationszeit von weniger als zwei Jahren.
Die Dynamik in Barclays' traditionell starkem Unternehmens- und Investmentbanking (CIB), insbesondere im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen, hat sich aufgrund der nachlassenden Marktvolatilität verlangsamt.
Am Dienstag kündigte die Bank eine umfassende operative Überprüfung an, die erhebliche Kostensenkungen, den Verkauf von Vermögenswerten und eine Neuordnung der Geschäftsbereiche vorsieht. Die Bank hat sich verpflichtet, zwischen 2024 und 2026 insgesamt zehn Milliarden Pfund durch Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückzugeben.
Das Unternehmen wird nun in fünf operative Divisionen unterteilt, wobei das Unternehmens- und Investmentbanking aufgeteilt wird in: Barclays UK, Barclays UK Corporate Bank, Barclays Private Bank und Wealth Management, Barclays Investment Bank und Barclays US Consumer Bank.
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"Diese neue Segmentierung wird eine verbesserte und detailliertere Offenlegung der Leistung jeder dieser operativen Divisionen ermöglichen, neben mehr Verantwortlichkeit aus operativer und Managementperspektive", erklärte die Bank.
Die Aktie legte im frühen Xetra-Handel am Dienstag um rund fünf Prozent zu. Ein Anteilsschein kostet derzeit 1,85 Euro (09:15 Uhr).
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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