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     1385  0 Kommentare Schwellenländer und ihre Aktienmärkte können auch ohne China leuchten - Seite 2

    China geht nicht unter, aber…

    Mit immensen Konjunkturprogrammen und einer westlich lockeren Rettungspolitik der chinesischen Notenbank wird immerhin eine wirtschaftliche Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte eingeleitet. Und an Stelle der bislang dominierenden Binnenkonjunktur (Immobilien, globale Produktionsstätte) wird China alternativ immer mehr auf Technologie und Innovation setzen und die klassischen Industrieländer in ihren Vorzeigebranchen angreifen, z.B. Deutschland bei Autos.

    Doch ist der Außenhandel auch kein hindernisfreier Ausweg. Es drohen weitere Zölle und Sanktionen, die Amerika unter Trump auf jeden Fall verstärken würde. Und auch in Europa sind die protektionistischen Stimmen mittlerweile unüberhörbar.   

    New kids on the Emerging Markets block

    Die geopolitische Skepsis gegenüber China, die Differenzen zwischen Washington und Peking und seine momentane wirtschaftliche und ideologische Ladehemmung nutzt Indien schamlos aus, um sich als Alternative zu präsentieren. Liebe zu Amerika kann man dem Land zwar nicht unterstellen. Aber gegen eine wirtschaftlich erfolgreiche, platonische Beziehung hat man nichts einzuwenden.

    Mit einer demografischen Entwicklung und umfangreichen Reformen an Haupt und Gliedern zieht Indien immer mehr die Blicke der (Industrie-)Welt auf sich. In der Tat zieht das Land unzählige ausländische Unternehmen und Fachkräfte an. Ein Sieg der aktuellen Regierungspartei von Präsident Modi bei den bevorstehenden Parlamentswahlen im Frühjahr gilt als wahrscheinlich und setzte den Wachstumskurs Indiens weiter fort. Laut Internationalem Währungsfonds wird die indische Wirtschaft 2024 mit 6,5 Prozent klar stärker als die chinesische und mehr als doppelt so stark zulegen wie die Weltwirtschaft.

    Das kommt auch den Finanzmärkten zugute, deren Attraktivitätssteigerung das erklärte Ziel der Regierung ist. Vielversprechende indische Branchen sind zyklische Konsumgüter, Technologie und Finanztitel. Vor allem die Kombination von Technologie und Banking macht Indien für institutionelle Anleger attraktiv, das über diesen Weg immer mehr an Gewicht in Aktienindices gewinnt.

    Auch Taiwan ist ein attraktiver Markt. Taiwan wird als Triebfeder für neue Technologiewellen, vor allem in der Halbleiterindustrie, genutzt. Übrigens, eine Invasion macht für die Chinesen wenig Sinn. Sie würden den Zugang zu hochleistungsfähigen Halbleitern verlieren. Nicht zuletzt würden sie zum Paria-Staat, was internationale Sanktionen nach sich zöge. Ohnehin erkennt die westliche Welt Taiwan nicht als eigenständigen Staat an. Warum also Taiwan ohne Not angreifen?

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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