Exoten- und Goldaktien
Aufholjagd in Schwellenländern: Chancen trotz langfristiger Stagnation
Trotz langer Stagnation in Schwellenmärkten bieten ausgewählte Aktien und Länder spannende Investmentchancen. Ein Bericht aus dem neuen Smart Investor.
Seit vielen Jahren haben Schwellenländeraktien keinen leichten Stand. Der MSCI Emerging Markets Index, welcher Unternehmen aus 24 Schwellenländern abbildet, belegt dies. Handelt dieser doch nur auf einem bereits seit Mitte 2007 gültigen Niveau. Es war in diesem Segment also nicht einfach Geld zu verdienen. Aber wie so oft an den Finanzmärkten gibt es auch in diesem Fall Ausnahmen. Mit dem richtigen Timing sowie der passenden Länder- und Einzeltitelauswahl waren durchaus auch an Emerging Markets Anlageerfolge möglich.
Diese These bestätigt zumindest teilweise unsere Ausgabe 4/2023. Darin hatten wir mit Argentinien und Kasachstan zwei Exotenbörsen als interessant herausgestellt – und zwar mit einigem Erfolg bei mehreren vorgestellten Aktientiteln. Besonders gut liefen dabei die Argentinienempfehlungen.
Cresud und Vista Energy bleiben interessant
Die Ausgangsidee war dabei, dass ein politischer Neuanfang auch börsentechnisch für einen Aufschwung sorgen könnte. Diese Hoffnung hat sich insofern erfüllt, als im November Javier Milei zum
Staatspräsidenten gewählt wurde und dieser mit ultraliberalen Konzepten das Land radikal umbauen will. Auch weil so ein Umbau mit schmerzhaften Einschnitten einhergeht, hat der lokale Aktienmarkt
zuletzt allerdings korrigiert. Damit der übergeordnete Aufwärtstrend fortgeschrieben werden kann, braucht es Erfolge bei der politischen Neuausrichtung.
Das wäre auch eine günstige Ausgangslage für Cresud. Die Strategie dieses Konglomerats basiert auf dem Erwerb unbebauter landwirtschaftlicher Flächen, deren Erschließung und der Monetarisierung des geschaffenen Werts durch regelmäßige Verkäufe. Man hält auch hohe Anteile an IRSA, dem führenden Immobilienunternehmen in Argentinien, sowie an BrasilAgro, dem führenden brasilianischen Agrarunternehmen. Der Reiz besteht darin, dass der Titel mit einem erheblichen Abschlag zum inneren Wert gehandelt wird und sich dieser Abschlag bei einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik dank sinkendem Länderrisiko verringern dürfte.
Eine Unterbewertung lässt sich trotz deutlich gestiegener Kurse auch weiterhin bei Vista Energy konstatieren. Das Hauptasset befindet sich in Vaca Muerta (Argentinien), wo sich das größte Schieferöl- und Schiefergasvorkommen befindet, das außerhalb Nordamerikas erschlossen wird. Das Management strebt für 2024 eine Steigerung der Produktion um rund 35 Prozent auf 68.000 bis 70.000 Barrel Öläquivalent pro Tag an. Darüber hinaus dürften die verbesserte Kostenbasis und bessere realisierte Preise auf dem argentinischen Inlandsmarkt dazu beitragen, in den kommenden Quartalen Rentabilität und Generierung von freiem Cashflow weiter zu verbessern.
Halyk Bank und Kaspi.kz weiter aussichtsreich
Die Performancebilanz rund um unsere Kasachstanstory fiel wegen schwächelnder Rohstoffaktien nur gemischt aus, es gibt aber auch zwei klare Gewinner. Einer davon ist die Halyk Bank Kasachstans
führende Finanzdienstleistungsgruppe.
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Autor: Jürgen Büttner, Smart Investor
Neugierig geworden? Den kompletten und viele weitere Artikel lesen Sie im neuen Smart Investor 4/2024.
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