Probleme mit Testat der Wirtschaftsprüfer?

Kräftig abwärts ging es am Freitag mit unserem Altfavoriten Curanum (DE0005240709). Der Klinikbetreiber vermeldete per Ad-hoc, dass der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young den vereinbarten Termin nicht einhalten konnte und das Unternehmen somit vorläufige Zahlen für das Jahr 2005 veröffentlichte. Nach Aussagen des Wirtschaftsprüfers können diese Zahlen sich allerdings noch ändern. Zudem muss das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einer Einschränkung des Testats rechnen. Laut Angaben des Unternehmens handelt es sich wohl um eine technische Klausel, weil die Firma Zinsswaps und Handelsgenussscheine verquickt habe und Ernst & Young hier keine Bewertung vornehmen wolle. Aber auch sonst sollen die Buchprüfer wohl Beanstandungen gemacht haben, die sich aus der Umstellung auf IFRS ergeben.

Nach nun vorläufigen Zahlen erzielte die Gesellschaft in 2005 einen Umsatz von 188,5 Millionen Euro. Das EBITDA erreichte knapp 26 Millionen Euro. Beim EBIT erzielte Curanum einen Gewinn von 19,6 Millionen Euro. Netto klingelte in der Kasse ein Profit von 7,5 Millionen Euro oder ein EPS von 25 Cent. Für das laufende Geschäftsjahr stellt das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf über 210 Millionen Euro in Aussicht. Beim EBITDA plant das Management einen Gewinn von 33 Millionen Euro und ein EBIT von 27,4 Millionen Euro. Nach Steuern soll ein Gewinn von 13,4 Millionen Euro hängen bleiben oder ein Ergebnis je Aktie von 45 Cent. Laut Angaben des Unternehmens sind die Prognosen von den Anmerkungen des Wirtschaftsprüfers nicht berührt. Wie auch immer die Diskussion mit den Prüfern endet. Es bleibt eine Unsicherheit im Markt – und das mag die Börse eben nicht. Zudem gehen wir davon aus, dass Curanum über kurz oder lang eine Barkapitalerhöhung durchführen wird. Das operative Geschäft ist sehr kapitalintensiv und die Eigenkapitalquote des Unternehmens liegt lediglich bei 22,4 Prozent. Eine Kapitalmaßnahme liegt somit nahe. Wir waren im vergangenen Jahr die Ersten, die das Papier entdeckt haben und bei Kursen zwischen 2,50 Euro und fünf Euro massiv zum Kauf getrommelt haben. Wer unserer Erstempfehlung folgte, liegt mit über 215 Prozent vorne. Wir raten nunmehr vorsichtshalber die dicken Gewinne mitzunehmen.