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    Fresenius AG  1040  0 Kommentare Neueinstieg erst unter 120 Euro interessant

    Äußerst „gesundheitsförderlich“ zeigte sich zuletzt wieder die Kursentwicklung des Gesundheitsdienstleisters Fresenius (WKN 578 563, Vorzugsaktien), des Mutterkonzerns der im Dax enthaltenen Fresenius Medical Care (FMC). Nach einem Schwächeanfall im 2. Quartal befinden sich die Aktien nun wieder auf Kurs in Richtung neuer Allzeithöchststände, die im April bei rund 150 Euro erreicht worden waren. Die gerade veröffentlichten Halbjahreszahlen machen Lust auf mehr. Bewertungsmäßig sollten sich Anleger neue Höchststände aber kurzfristig erst einmal abschminken.

    Schöne Töchter: allen voran FMC

    Die Dax-Tochter FMC ist lediglich die bekannteste unter den Fresenius-Tochtergesellschaften. FMC ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen.

    Offensichtlich liegt Nierenversagen weltweit „im Trend“, herrührend durch Diabetes und andere Wohlstandskrankheiten. So kletterte der Umsatz im 1. Halbjahr um 19 % und das operative Ergebnis um 28 %, wobei FMC für 63 % der Konzernerlöse steht (nach fast 70 % vor einem Jahr).

    Fresenius Kabi

    Die Tochtergesellschaft Fresenius Kabi wiederum ist spezialisiert auf Infusionstherapien und klinische Ernährung für schwer und chronisch kranke Menschen im Krankenhaus und im ambulanten Bereich. Fresenius Kabi ist außerdem führender Anbieter von Produkten der Transfusionstechnologie. Hier legte der Umsatz um 15 % und das EBIT ebenfalls überproportional um 26 % in den ersten sechs Monaten zu. Kabi sorgt für 18 % der Fresenius-Erlöse, nach 22 % vor einem Jahr.

    Fresenius ProServe

    Schließlich noch ist Fresenius ProServe einer der führenden deutschen Krankenhausbetreiber mit über 50 Kliniken. Das Umsatzwachstum, inklusive der übernommenen Helios-Kliniken, lag im 1. Halbjahr bei 3 % und das EBIT-Wachstum bei 15 %. Nach 9 % Mitte 2005 verdoppelte sich der Erlösanteil von Fresenius ProServe auf nunmehr 19 %, maßgeblich durch die Akquisition von Helios Kliniken. Aufgrund der Umsatzanteilverschiebung ist der Konzern mittlerweile deutlich besser diversifiziert als in den vergangenen Jahren. 63/18/19 % Mitte 2006 erscheinen vorteilhafter als 69/22/9 % Mitte 2005.

    Fresenius Biotech

    Künftig wird die Diversifizierung mit Hilfe von Fresenius Biotech noch günstiger ausfallen. Die Biotech-Sparte entwickelt Therapien mit trifunktionalen Antikörpern zur Behandlung von Krebs sowie Zelltherapien zur Behandlung des Immunsystems. ATG-Fresenius S ist ein seit Jahren erfolgreich eingesetztes Immunsuppressivum zur Vermeidung und Behandlung der Abstoßung von transplantierten Organen. Kürzlich konnte Fresenius zudem über Fortschritte bei einer Phase-IIa-Studie zur Behandlung von Eierstockkrebs mit dem Antikörper removab berichten. Auch eine Studie zur Behandlung von Brustkrebs läuft gerade, während vor zwei Monaten eine Studie zur Behandlung von Magenkrebs mit rund 50 Patienten anlief.

    ...ergeben den Mutterkonzern

    Die Fresenius-Gesamtkonzernzahlen lesen sich ähnlich gut: Umsatzanstieg um 37 % auf 5,1 Mrd. Euro, 50 % EBIT-Plus auf 0,68 Mrd. Euro und 39 % höherer Periodenüberschuss von 140 Mio. Euro. Folglich erhöhten die Bad Homburger ihre Jahresprognose auf 10,7 Mrd. Euro Umsatz und einen Jahresgewinnanstieg von mindestens 40 %, und zwar währungsbereinigt. Bislang wurden lediglich 30 % Plus erwartet. Auf die Vorzugsaktien entfiel im 1. Halbjahr ein Gewinn von 2,77 Euro, 12 % mehr als im Vorjahr.

    Fazit

    Mit einem 2006er KGV von ca. 18 ist Fresenius nicht mehr günstig, zumindest nicht nach der zuletzt wieder positiven Kursentwicklung. Auch das 2007er KGV liegt noch bei 15 bis 16, selbst großzügige Prognosen unterstellt. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass einschlägige Peer Group-Unternehmen teurer sind als die Bad Homburger, doch ist das nur ein relatives, kein absolutes Kriterium. Wer nach unseren ursprünglichen Empfehlungen noch investiert ist, sollte dies auch bleiben, wobei aber wahrscheinlich ist, dass die meisten nach der negativen Kursentwicklung von April bis Mitte Juni (minus 20 % über diesen Zeitraum) die Reißleine gezogen haben dürften. Neueinstiege sollten über 120 Euro unserer Meinung nach nicht erfolgen, da Kursziele oberhalb von 140 Euro momentan kaum zu rechtfertigen sind. Schwächephasen wie im 2. Quartal abwarten!

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Fresenius AG Neueinstieg erst unter 120 Euro interessant Äußerst „gesundheitsförderlich“ zeigte sich zuletzt wieder die Kursentwicklung des Gesundheitsdienstleisters Fresenius (WKN 578 563, Vorzugsaktien), des Mutterkonzerns der im Dax enthaltenen Fresenius Medical Care (FMC). Nach einem …

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