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     1205  0 Kommentare Alles in bullisch?

    Das fundamentale Bild der US-Konjunktur trübt sich systematisch ein. Auch die gestern veröffentlichten Indikatoren bestätigen das einmal mehr. Sie boten zwar den willkommenen Anlass, ein paar Gewinne zu realisieren, aber das war es dann auch schon.

    Ansonsten krallen sich die großen Aktienindices in der Nähe ihrer Jahreshöchststände fest und es sieht gegenwärtig nicht so aus, als ob eine große Verkaufswelle heranschwappt. Eher verfestigt sich der Eindruck einer Konsolidierung vor einem bullischen Ausbruch. In diesem Kontext könnte noch etwas Luft entweichen – umso einladender stellen sich die Aktienmärkte dann dar für Kapital an der Seitenlinie.

    Von Bedeutung ist da auch, was in den vergangenen Tagen bei den TBonds geschehen ist. Die schwachen Makrodaten lockten zahlreiche Akteure in dieses Segment. Nachdem 110 im Future gefallen ist, steht jetzt die Zone um 113,30 an, was etwa einer Rendite von 4,65 Prozent entspricht. Nach TimePattern-Prognose dürfte hier dann aber die Luft dünn werden. Das faire KGV nach Fed-Modell hat in den vergangenen Tagen einen Satz gemacht und notiert jetzt bei fast 22, einer bedeutenden Scheidelinie. Auch das unterstreicht die Wahrscheinlichkeit, dass der TBond-Markt in Kürze erst einmal gesättigt ist.

    Mit anderen Worten: Der Zeitpunkt ist nicht mehr weit, wo die negativen Konjunkturnachrichten eingepreist sind. Und dann fragt sich das geneigte Kapital natürlich, wohin es fließen soll. Die Bond-Märkte sind eine Größenordnung voluminöser als die Aktienmärkte. Dementsprechend reicht eine kleinere Korrektur hier schon aus, um Summen frei werden zu lassen, mit denen Aktien ordentlich bewegt werden können.

    Genau dieses Szenario deutet sich an, die TimePattern sehen in den amerikanischen und europäischen Aktienmärkten Aufwärtspotenzial. Dass dies nicht in einem Zuge realisiert wird, versteht sich von selbst. Das Prognosemodell bewegt sich gegenwärtig nahe an der Überdehnungsgrenze, so dass mit eingestreuten Korrekturen zu rechnen ist.

    Dazu passt, dass der Dollar seine Stärkephase (gegen Euro) zunächst beendet hat, auch wenn es noch einen Rückfall geben könnte. Jetzt steht als übergeordnetes Ziel vorerst der Bereich um 1,30 an. Ein sich abschwächender Dollar hat sich als Unterstützung für Aktien bewährt (siehe Artikel vom Mittwoch dieser Woche).

    Parallel zu der Perspektive steigender Aktienkurse und festerem Euro gegen Dollar dürften sich jetzt auch Rohstoffe und Edelmetalle wieder verteuern. Ein Bulle, dem vor gar nichts graut, wird dies als Beleg für eine doch immer noch robuste Konjunktur nehmen. Trotzdem sollten in diesen Segmenten die besten Zeiten erst einmal vorbei sein. Der als Superzyklus gefeierte Hype steckt zumindest in einer heftigen zyklischen Korrektur.

    Es gibt ein Menetekel, und das lautet Dow Jones Transport Index. Der als Frühindikator geltende Index hat vor wenigen Tagen die Basislinie des im zweiten Quartal markierten Doppel-Topps von unten her attackiert, scheiterte aber. Gut möglich, dass er in Kürze einen neuen Versuch startet, die Region bei 4440 zu knacken und damit die Bedeutung des Doppeltopps als langfristige Wendeformation in Zweifel zu ziehen. Die Prognosen messen jedoch auch diesem Versuch wenig Chancen bei. Die Warnung des DJT wäre damit die, dass dem Aufschwung an den Aktienmärkten ein tiefer Fall folgt.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de

    Im neu erschienenen Sammelwerk von Heiko Aschoff "Die Investmentstrategien der Profis" ist auch ein Beitrag zur TimePatternAnalysis enthalten. Informationen auf der Web-Seite der TimePatternAnalysis oder beim FinanzBuch Verlag.



    Klaus Singer
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