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    LipoNova / IPO  2048  0 Kommentare High (Bio-)Tech aus Hannover

    Noch bis zum Montag, 12 Uhr, können Biotechnologie-affine Anleger die Aktien der Hannoveraner LipoNova AG in einer Spanne von 29 bis 33 Euro zeichnen. Vor Redaktionsschluss des Performaxx-Anlegerbriefs deutet sich bereits an, dass diese Spanne nicht zu halten sein wird. Wir rechnen mit einer Reduzierung auf ca. 22 bis 24 Euro. Die Forschungsschmiede hat ihr Schlüsselmedikament Reniale gegen Nierenzellenkarzinom eigentlich bereits erfolgreich durch eine Phase-III-Studie geführt. Bestätigt nun die neuerliche Phase-III-Studie die bisherigen Ergebnisse, so winkt echtes Blockbuster-Potenzial.

    Börsengang

    Die 317.000 Aktien stammen vollständig aus einer Kapitalerhöhung, so dass LipoNova ca. 10 Mio. Euro zufließen werden. Konsortialbank ist die Münchner VEM Aktienbank, die den Gang an den Open Market mit Einbeziehung in den Entry Standard begleitet.

    Unternehmen und Technologie

    LipoNova wurde 1998 gegründet. Firmengründerin Dr. Claudia Ulbrich brachte ihre umfangreiche Studien- und Forschungsexpertise bei der Suche nach einem Wirkstoff gegen Nierenzellenkarzinom ein. Reniale funktioniert nach dem Prinzip der Tumorvakzine, d.h. eingebrachte Wirkstoffe können das menschliche Immunsystem wieder auf seine eigentliche Aufgabe hin trainieren, nämlich die Abwehr von körperschädlichen Stoffen wie Krebs. Eigentlich hatten die Niedersachsen bereits eine Studie der Phase III erfolgreich absolviert, auch mit sehr viel versprechenden Ergebnissen. Allerdings hat die europäische Zulassungsbehörde (EMEA) Mängel bei der Studiendurchführung entdeckt und verlangt daher eine „den Vorschriften konforme“, quasi Wiederholung der Studie. LipoNova muss praktisch „nachsitzen“. Das ist um so ärgerlicher, weil Studien, bei denen es um Tumorwachstum und allgemeine Überlebensraten geht, viele Jahre in Anspruch nehmen. Allein die Phase der Patientenauswahl kann bis zu zwei Jahre dauern, denn diesmal muss alles nach den Vorgaben der EMEA ablaufen.

    Marktpotenziale

    Ein regulärer Markteintritt wäre nach Schätzungen von Branchenexperten 2011 möglich. Allerdings existieren zahlreiche Abkürzungsmöglichkeiten, welche die Angelegenheit für LipoNova erträglicher machen könnten. Zum einen gibt es ein so genanntes Compassionate Use-Programm, das Ärzten erlaubt, Patienten bei deren Zustimmung das Medikament auch ohne die Zulassung zu verabreichen. Da es hier um Patienten geht, die eine eventuell nur noch geringe Restlebenserwartung besitzen, ist dies häufig nur eine Frage von Formalitäten. Zum anderen kann die Schweizer Zulassungsbehörde (da nicht EU) Reniale unabhängig von der EMEA für die Schweiz zulassen, wodurch LipoNova schon vor Studienende einen Markteintritt als Exempel hätte. Natürlich ist die Schweiz recht klein in Bezug auf diesen Punkt, während weltweit rund 100.000 Neuerkrankungen beim Nierenzellenkarzinom zu beklagen sind. Und schließlich kann auch die EMEA die Zulassung noch vor Studienende beschleunigen, sofern sie einen hohen praktischen Nutzen bei Reniale erkennt. Das wäre zweifellos das optimale Szenario für LipoNova.

    Planungen

    Beim Börsengang werden rund 10 Mio. Euro eingenommen. Für die komplette Finanzierung der neuen Phase-III-Studie, die Anfang 2007 starten soll, reicht das natürlich nicht. Daher ist absehbar, dass LipoNova entweder den Kapitalmarkt erneut bemühen müssen wird oder einen spendierfreudigen Pharmapartner findet, womöglich beides. Probleme könnte es bei der Rekrutierung der in Frage kommenden Patienten insofern geben, als dass die Konkurrenz, die u.a. von Big Pharma wie Pfizer und Bayer unterstützt wird, die Zielpersonen für ihre eigenen Studien anzuwerben versuchen wird. Brancheninsider bescheinigen LipoNova zwar den überlegenen Forschungsansatz, doch muss dieser nun auch konkret belegt werden, und zwar nochmals, wenn man so will. Das wird aufwändig genug werden.

    Fazit

    Umsatz- und sonstige Zahlen sind obsolet, es geht einzig um die neue Phase-III-Studie. Eine Pipeline an weiteren Wirkstoffen gibt es nicht wirklich, so dass es nur Erfolg oder Misserfolg geben kann. Angesichts des für Börsengänge immer noch nicht berauschenden Marktumfelds – Anleger sind skeptisch bzw. sogar misstrauisch geworden – ist der Börsengang unter diesen Parametern (Preisspanne, Termine) nicht schlussendlich sicher, nicht einmal der Börsengang an sich (siehe Anmerkung im ersten Absatz). Wir raten zwar von einer Zeichnung ab, empfehlen aber, die Aktien dieses ansonsten hochinteressanten Unternehmens an schwachen Tagen „aufzusammeln“, was jedoch Anlegern mit einem Faible für die Biotechnologie vorbehalten bleiben sollte. Die Nachrichtenlage bei LipoNova muss fortan genauestens verfolgt werden.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 543 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    LipoNova / IPO High (Bio-)Tech aus Hannover Noch bis zum Montag, 12 Uhr, können Biotechnologie-affine Anleger die Aktien der Hannoveraner LipoNova AG in einer Spanne von 29 bis 33 Euro zeichnen. Vor Redaktionsschluss des Performaxx-Anlegerbriefs deutet sich bereits an, dass diese Spanne …

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