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    Klöckner & Co.  1745  0 Kommentare Starke Vorstellung des Stahlhändlers

    Als der Metallhandelskonzern Klöckner & Co (WKN KC0 100) im Juni dieses Jahres an die Börse kam, konnte es gar nicht billig genug sein: Die Konsortialführer mussten sich dazu herablassen, bis auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 herunter zu gehen, um die Aktien platzieren zu können. Der Performaxx-Anlegerbrief riet auf Basis der Bookbuilding-Spanne von 15 bis 18 Euro zur Zeichnung, der Ausgabepreis lag dann bei nur 16 Euro. Mit Kursen von aktuell mehr als 25 Euro handelt es sich bei Klöckner damit um eine der besten Neuemissionen dieses Jahres.

    Urplötzlich zu günstig?

    Plötzlich erscheint Anlegern ein KGV im einstelligen Bereich doch wieder wie ein Schnäppchen. So meldeten die Duisburger in den vergangenen Tagen die vorläufigen Zahlen für die ersten drei Quartale. Demnach habe sich das EBITDA in den ersten neun Monaten von 150,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 320 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Selbst wenn man einen Sondereinfluss wie den Verkauf der niederländischen AVZ von 40 Mio. Euro unberücksichtigt lässt, lag allein das EBITDA im 3. Quartal bei fast 100 Mio. Euro, eine glatte Verdopplung gegenüber Q3/2005.

    Weitere Zukäufe

    Erst vor kurzem hatte das SDax-Unternehmen zudem die Übernahme der Firma Gauss & Co. AG, Glattbrugg, bekannt gegeben, wodurch die Marktstellung in der Schweiz weiter ausgebaut werden soll. Gauss & Co. ist ein Distributionsunternehmen mit rund 40 Mitarbeitern und zwei Standorten in Glattbrugg und Zürich. Der Umsatz lag im letzten Jahr bei 15 Mio. Euro. Klöckner selbst hat mit Imageproblemen in Bezug auf Investoren zu kämpfen. Wie für ein Unternehmen dieser Größenordnung und dieser Branche zu erwarten, sehen die Veränderungsraten bei Umsatz und Ertrag nicht allzu imponierend aus. So legte der Umsatz im letzten Jahr um 3 % zu, während der Jahresüberschuss sogar 6 % zurückging. Im laufenden Jahr wiederum ist mit einem Erlösanstieg von 5 % bei einem mit 10 % überproportional starken Ergebnisanstieg zu rechnen, was durch die obigen Zahlen bereits untermauert zu werden scheint.

    Strategie im Fokus

    Aufgrund der Lagerhaltung, die im Schnitt bei ca. zwei Monaten liegt, kommt es häufig zu Preisschwankungen, welche die Ergebnisse reichlich volatil erscheinen lassen. Bis einschließlich Ende 2007 läuft ein „Optimierungsprogramm“, das die Profitabilität erhöhen soll und das EBITDA pro Jahr um bis zu 20 % höher ausfallen lassen könnte. Die niedrige Eigenkapitalquote von rund 20 % sowie eine ausstehende Hochzinsanleihe zeigen indes eine nicht gerade komfortable Bilanzsituation bei Klöckner. Zu allem Überfluss schwelt ein Rechtsstreit mit der Balli-Gruppe. Die Schulden in der Klöckner-Bilanz sollten das Dreifache des Betriebsergebnisses vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) nicht überschreiten, wie der Vorstandsvorsitzende Ludwig erst kürzlich wieder bekräftigte. Ende 2006 liegt dieser Faktor bei Eins, also deutlich darunter. Deshalb darf man mit weiteren Zukäufen rechnen, insgeheim wird von mehr als einem Dutzend Zielobjekten auf der Kaufliste von Klöckner gesprochen. Kein Wunder: Nicht erst die Arcelor-Übernahme durch Mittal Steel hat gezeigt, dass das Geld in der Branche gegenwärtig vorhanden ist.

    Fazit

    Nach mehr als 50 % Performance seit dem Börsengang ist die Luft für die Duisburger dünner geworden. Das 2006er KGV beträgt dennoch gerade einmal 8. Rückblickend betrachtet wirkt der Emissionspreis wie nachgeschmissen, doch waren es im Juli auch andere Zeiten. Bei Schwäche kann man die Anteilsscheine von Klöckner nach wie vor als Depotbeimischung aufsammeln. Kurse bis 30 Euro scheinen bis zum Frühjahr möglich. Eine Dividendenrendite von rund 4 % versüßt das Warten auf das Erreichen des Fair Value.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 568 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Klöckner & Co. Starke Vorstellung des Stahlhändlers Als der Metallhandelskonzern Klöckner & Co (WKN KC0 100) im Juni dieses Jahres an die Börse kam, konnte es gar nicht billig genug sein: Die Konsortialführer mussten sich dazu herablassen, bis auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 herunter zu …

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