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     1652  0 Kommentare Treibhauseffekt an den Börsen

    Börsenwetter deutlich zu warm

    Mehr als die Hälfte aller Börsianer glauben daran, dass die Börsenkurse mit den Sternen zu tun haben. Zumindest implizit. Und damit haben sie natürlich völlig recht. Zumindest implizit. Sie verwechseln dabei nur die Kontexte. Denn direkt abhängen tun die Börsenkurse nicht von den Sternen, sondern vom Wetter. Doch da das Wetter wiederum selbst von den Sternen abhängt, wird aus dem Doppelminus letztlich ein Plus. Zumindest implizit.

    Würde man die weltweiten Aktienindices mit den Abweichungen des jeweils aktuellen Wetters vom langfristigen Mittel korrelieren, dann würde man den ganzen Aberglauben der Moderne endlich hinter sich lassen können. Zumindest implizit. Aber es macht ja niemand.

    Dem Menschengeist würden sich dann völlig neue Dimensionen eröffnen: Denn was der Treibhauseffekt auf der einen Seite, das ist auf der anderen Seite die weltweit vagabundierende Liquidität. Dann erkennt man Al Gore als einen Vertreter der Goldlobby und erhält endlich einen angemessenen Einblick in die miesen Machenschaften der Zentralbankindustrie. Zumindest implizit. Aber es macht ja niemand. Dann muss man sich eben auch nicht wundern.



    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Treibhauseffekt an den Börsen Börsenwetter deutlich zu warm Mehr als die Hälfte aller Börsianer glauben daran, dass die Börsenkurse mit den Sternen zu tun haben. Zumindest implizit. Und damit haben sie natürlich völlig recht. Zumindest implizit. Sie verwechseln dabei …