checkAd

    Vita 34 / IPO  2018  0 Kommentare Betreiber von Blutdatenbanken zapft die Börse an

    Bis zum 22. März läuft die Zeichnungsfrist für Aktien des interessanten Blutdatenbank-Betreibers Vita 34. Das Leipziger Unternehmen möchte am 27. März im Prime Standard der Frankfurter Börse notiert sein. Die Perspektiven des Spezialisten für Nabelschnurblut und dessen Aufbewahrung sind schwer einzuschätzen, das Geschäft volatil. Nach wie vor ist fraglich, ob und in welcher Höhe Krankenkassen beim Thema Nabelschnurblut einspringen.

    Börsengang

    Der nach eigenen Angaben führende Betreiber einer Nabelschnurblutdatenbank im deutschen Raum bietet bis zu 1 Mio. Aktien, von denen drei Viertel aus einer Kapitalerhöhung stammen. Die Papiere können in einer Spanne von 14,50 bis 17,50 Euro gezeichnet werden. Die Frankfurter Concord Effekten fungiert als alleinige Konsortialbank.

    Seit Jahren profitabel

    Die Leipziger schreiben seit dem Jahr 2001 schwarze Zahlen. In der Konservierung von Nabelschnurblut liegt Vita 34 deutschlandweit vorn, und zwar gleich mit 66 % Marktanteil. Nicht nur diesen kann man verändern, auch der Kuchen selbst soll wachsen. Die Kommunikation mit Ärzten und Krankenhäusern muss verbessert werden, die Marketing- und Vertriebsaufwendungen müssen deutlich gesteigert werden, um Eltern von der Einlagerung von Nabelschnurblut zu überzeugen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten des Einsatzes von eigenen Stammzellen in medizinischen Kreisen nicht unumstritten. Vita 34 sieht das bei einer Geburt aufbewahrte Nabelschnurblut als „lebenslanges Reservoir für Stammzellen", so Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender Eberhard Lampeter.

    Mit den Mitteln aus dem Börsengang soll die Internationalisierung forciert werden. Allerdings ging die bereits vor zehn Jahren durchgeführte Expansion in die USA schon einmal schief, als die Gesellschaft Core akquiriert wurde, jedoch im letzten Jahr „eingestampft“ werden musste. Sehr wahrscheinlich noch bis 2012 wird Vita 34 die Restlasten aus diesem Deal tragen müssen. Nicht gerade ein Investitionsschlager ist die Aussage, man wolle mit den frischen Mitteln ein Darlehen in Höhe von 0,4 Mio. Euro zurückführen sowie die Bilanzstruktur verbessern.

    Zahlen und Perspektiven

    Fast die Hälfte des Jahresumsatzes 2006 in Höhe von 11,6 Mio. Euro flossen in Marketingmaßnahmen. Diese sollen sogar auf bis zu zwei Drittel der Erlöse ansteigen, um eine kritische Schwelle zur Akzeptanz zu erreichen. Dazu nimmt Vita 34 in Kauf, über mehrere Jahre hinweg wieder rote Zahlen zu schreiben. Schätzungsweise ab 2009 könnten die Leipziger dann den erneuten Break-Even schaffen – das allerdings liegt in weiter Ferne. Nichtsdestotrotz erzielte Vita 34 im 1. Quartal mit 2.500 Vertragsabschlüssen einen neuen Rekordwert. Im Gesamtjahr dürften es ca. 10.000 werden, rund 25 % mehr als im Vorjahr. Aufgrund der Kooperationsverträge mit 800 von insgesamt knapp 1.000 Geburtskliniken in Deutschland sind die Markteintrittshürden für Wettbewerber limitiert.

    Fazit

    Vita 34 ist ein riskantes Investment, das nur Anlegern mit guten Nerven – wenn überhaupt – nahe gelegt werden kann. Nicht zu vergessen auch der Umstand, dass Stammzellen auch aus anderen Quellen (Fettgewebe, Knochenmark) gewonnen werden können; deren Bedeutung nimmt zu. Sollten die Marketingaktivitäten ins Leere laufen, wird Vita 34 viel Geld für Nichts ausgegeben haben. Eine Zeichnung sollte Biotechnologieliebhabern vorbehalten bleiben. Konservative Anleger warten den Börsengang ab und kaufen eventuell bei Schwäche.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 697 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Vita 34 / IPO Betreiber von Blutdatenbanken zapft die Börse an Bis zum 22. März läuft die Zeichnungsfrist für Aktien des interessanten Blutdatenbank-Betreibers Vita 34. Das Leipziger Unternehmen möchte am 27. März im Prime Standard der Frankfurter Börse notiert sein. Die Perspektiven des Spezialisten für …

    Disclaimer