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     4495  0 Kommentare Vorsicht vor der eigenen Gier und vor „Bubbles”! - Seite 2



    Auch hierzulande feiern selbsternannte oder von den Medien gemachte Börsen-Gurus wieder die Auferstehung und einige füllen auch wieder die Säle und damit auch ihre eigenen Portemonnaies. Nun ist nichts, aber auch gar nichts, gegen eine Wiederentdeckung der Aktie als Anlageinstrument nach dem T-Aktien-Debakel einzuwenden und jegliche Aufklärung und „Fortbildung” in dieser Hinsicht zu begrüßen. Im Gegenteil: viele Anleger haben den phänomenalen Kursanstieg in den letzten drei Jahren aufgrund allzu großer Skepsis und zu geringer Risikobereitschaft vor allem in Osteuropa verpasst – und wollen jetzt wieder dabei sein. Nur müssen die meisten Anleger jetzt durch das Schaukelbad der Gefühle, die die Börse von Zeit zu Zeit jedem Anleger abverlangt. Wer nichts riskiert, der nichts gewinnt. Wer zuviel riskiert, kann aber zu viel verlieren!

    In der Regel sollte der Anleger vorsichtig werden, wenn Aktien ohne fundamentalen Grund, ohne Analysen von namhaften Banken, Brokern oder Researchinstituten und vor allem ohne wesentliche News sich in kurzer Zeit vervielfachen, nur weil sie von Börsenexperten in Kombination mit Internet-Börsenbriefen und medialem Auftreten empfohlen werden. Dem Anleger bieten sich mittlerweile über das Internet sehr gute Möglichkeiten, sich selbst ein Bild über eine Aktie zu machen. Ein Appell an die Selbstverantwortung des Anlegers und das Einschalten des Gehirns tut an dieser Stelle Not. Auf der anderen Seite werden gerade im Internet Massen bewegt. Wenn dies dann mit unbekannten, illiquiden Aktien passiert, ist das Ergebnis vorprogrammiert. Nur tritt genau der gleiche Effekt in umgekehrter Richtung ein, wenn der Tipp-Geber die Aktie zum Verkauf empfiehlt – oder gar aus dem Musterdepot nimmt. Wenn alle dann gleichzeitig auf die Exit-Taste drücken, geschieht genau das, was jüngst bei den neuen „Börsenstars” Star Energy und Star Gold Mines passierte, beides amerikanische Börsenmäntel (Aktien wäre zuviel gesagt), mit Russlandfantasie im Öl- und Goldsektor, die von ein und der selben Person als „one man show” geführt werden. Die Aktien verdoppelten sich seit Jahresbeginn mit für solch unbekannte Newcomer außergewöhnlich hohen Umsätzen in wenigen Monaten, um dann in wenigen Tagen in sich zu kollabieren. So verloren diese beiden Aktien – und damit auch viele leichtgläubige, blauäugige Privatanleger – alleine am Freitag in der Spitze etwa die Hälfte ihres Wertes und über 60% seit dem Höchstkurs. Der Goldwert De Beira Goldfields lässt grüßen (von 1 auf 12 € in wenigen Monaten und dann jetzt auf 0,7 €)! Non Valeurs wie damals beim Neuen Markt scheinen wieder in Mode zu kommen, was für die Börse und auch dem ahnungslosen Anleger mit schlechten Nervenkostüm nicht gesund ist. Wer die Gunst der Stunde nutzte und die besagten Aktien am Freitag (und auch in den Tagen zuvor) shortete, verdiente sich eine goldnen Nase. Der neue „Börsenstar” soll nun der amerikanische Börsenmantel Russoil mit Russlandfantasie werden. Gleiche Masche, gleiches Glückspiel. Die Gier macht es möglich, dass es funktioniert, denn Gier und Angst (auch beim nächsten Mal nicht dabei zu sein) sind allzu menschliche Eigenschaften eines echten Börsianers.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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