Zukauf in den USA?

Orad Hi-Tec Systems (IL0010838071) gehört zu den führenden Entwicklern und Anbietern virtueller Studiolösungen und Grafiksystemen für TV-Sender. Mit dem abgelaufenen ersten Quartal stellte die in Israel ansässige Gesellschaft erneut ihren profitablen Wachstumspfad unter Beweis. Während der Umsatz um elf Prozent auf 4,7 Millionen Dollar angewachsen ist, verbesserte sich die Rohertragsmarge von 58 auf 68 Prozent. Dieser Anstieg ist die Folge des steigenden Softwareanteils an den Gesamterlösen, resultierend aus den Markterfolgen der On-Air-Grafiklösungen. Das Nettoergebnis lag mit 0,1 Millionen Dollar auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Da das erste Quartal branchenbedingt zu den schwächeren gehört, erwarten wir im laufenden zweiten Quartal nochmals eine weitere Steigerung. Nach unseren Schätzungen dürften sich die Erlöse auf über fünf Millionen Dollar bewegen. Ebenfalls zulegen sollte das Nettoergebnis, bei dem wir von circa 130.000 Dollar ausgehen.

„2007 wollen wir unsere Umsätze um 15 bis 25 Prozent steigern“, erklärt CFO Ehud Ben-Yair im Gespräch mit TradeCentre. Die Rohertragsmarge erwarten wir bei 65 bis 68 Prozent. Dabei soll auf Gesamtjahresbasis ein positiver Cashflow ausgewiesen werden. Analysten rechnen für 2007 mit Erlösen von 21,6 Millionen Dollar bei einem EBIT von 1,2 Millionen Dollar. Der Jahresüberschuss wird bei rund 1,5 Millionen Dollar erwartet. Orad profitiert derzeit enorm vom Umstieg der Branche von Standard-TV auf das hochauflösende HD-TV. Positiv zu bemerken ist, dass dieser Trend sich über die nächsten Jahre noch weiter verstärken wird. Die Entwicklung spiegelt der prall gefüllte Auftragsbestand der Gesellschaft wieder. Seit Beginn des Jahres vermelden die Grafikspezialisten aus Israel einen Auftrag nach dem anderen. Darunter unter anderem der brasilianische Fernsehsender Rede Record, der mit einem Paket von TV-Grafiklösungen ausgestattet werden soll. Der Auftrag beinhaltet Orads Maestro-System für Nachrichtengrafiken, sowie eine Reihe von "3DPlay" Channel-Branding Lösungen und ein zusätzliches virtuelles TV-Studiosystem. Der Gesamtumfang des Auftrags liegt bei 650.000 Dollar, der noch in diesem Jahr umsatzwirksam verbucht wird. Auch der führende deutsche Auslandssender „Deutsche Welle“ orderte bereits Anfang April eine zusätzliche HDVG-Plattform. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 500.000 Dollar. Zusammen mit der im August 2006 unterzeichneten Vereinbarung mit der Deutschen Welle über mehr als 1,3 Millionen Dollar, erfolgt so die Bereitstellung eines dreidimensionalen, hoch auflösenden Grafiksystems.

Eine konkrete Angabe zum Gesamtauftragsbestand wollte uns der CFO auf Nachfrage nicht nennen, jedoch soll sich der aktuelle Auftragsbestand bereits im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Für die Zukunft möchte das Unternehmen vor allem das Nordamerikageschäft weiter ausbauen. Hier sieht Ben-Yair noch erhebliches Wachstumspotential für Orad. „Um dieses Ziel zu erreichen, ist auch eine Übernahme nicht ausgeschlossen“, so der Finanzvorstand. Der Vorteil liegt auf der Hand: Damit könnte man sich schnell einen guten Kundenstamm in den Vereinigten Staaten erwerben. Abhängig vom Kaufpreis dürfte auch das Thema Kapitalerhöhung wieder aktuell werden. Im Moment sitzt die Gesellschaft auf rund zehn Millionen Dollar Cash, die unter anderem für eine Übernahme zur Verfügung stehen. Die Börse bewertet die Gesellschaft momentan mit 35 Millionen Euro. Gelingt die Übernahme in den USA, gehören die aktuellen Umsatzschätzungen schnell der Vergangenheit an. 2008 sollen laut Schätzungen der Analysten rund 26 Millionen Dollar Umsatzerlöse erwirtschaftet werden. Das EBIT wird auf knapp 2,7 Millionen Dollar geschätzt, bei einem Ergebnis je Aktie von 28 Cents. Mit 10,8 Millionen Aktien ergibt sich für 2008 ein vertretbares KGV von 15. Wir raten daher aktuelle Rücksetzer zum Kauf zu nutzen.


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