Ciena

Kurs bricht zusammen

Der zweitgrößte US-Hersteller von fiberoptischem Netzwerk-Equipment hat in seinem dritten Geschäftsquartal die Markterwartungen getroffen oder übererfüllt 214107. Dennoch wird die Aktie massiv verkauft.

Grund ist einerseits die stark gesunkene Profitabilität im abgelaufenen Quartal, andererseits der bescheidene Ausblick auf die nähere und fernere Zukunft. So wird für das laufende vierte Geschäftsquartal statt der Konsensus-Schätzungen von 18 Cent Gewinn je Aktie nur noch ein Wert zwischen 2 und 7 Cent erwartet. Für das Gesamtjahr 2001 rechnet die Gesellschaft zwar noch mit einem Wachstum zwischen 85 und 95 Prozent. Darüber hinaus habe man aber keine klare Sicht mehr und stellt ein Wachstum im unteren Zehner-Prozent-Bereich in den Raum.

Unternehmenschef Gary Smith sagte: „Obwohl der Gesamtmarkt für Telekommunikations-Equipment wohl über das ganze nächste Jahr hin weiter abnimmt, glauben wir daran, dass unser Markt-Segment der Systeme der nächsten Generation weiter zulegen wird. Carrier werden ihre Investitionen zu Lösungen hin dirigieren, die bei geringeren Kosten höhere Umsätze versprechen.“ Das Unternehmen werde auf Jahresbasis kontinuierlich weiter wachsen, wenn es den Konkurrenten Marktanteile abnehmen kann.

Ciena sieht die künftige Entwicklung des Weitverkehrsmarktes flach bis leicht abwärts. Die Diagnose gilt für 2002, im laufenden vierten Geschäftsquartal soll es im Vergleich zum Vorquartal runter gehen. Das Unternehmen rechnet damit, die Führerschaft im sogenannten Core-Switching-Markt beizubehalten, der sich im kommenden Jahr gegenüber 2001 fast verdoppeln soll. Demzufolge soll die CoreDirector-Produktfamilie in 2002 auf einen Umsatzanteil von 25 bis 35 Prozent oder mehr steigen. Der Metro-Markt könnte im kommenden Geschäftsjahr auf 15 Prozent Umsatzanteil kommen.

Merrill Lynch bemerkt, dass die Bruttomarge im Berichtsquartal um 2,5 Prozent gefallen ist. Außerdem hätte sich die durchschnittliche Zeit zwischen Bestelleingang und Auslieferung von 56 auf 73 stark verschlechtert.

Mit einem solch schwachen Wachstumsszenario ist zunächst die Bedingung für eine hohe Bewertung der Aktie entfallen 213836. Salomon Smith Barney senkt als unmittelbare Reaktion auf den schwachen Ausblick des Unternehmens das Kursziel von 42 auf 25 Dollar. Damit besteht schon wieder Potenzial, denn die CIEN-Aktie stürzt um mehr als 30 Prozent auf 19,00 Dollar. Der Umsatz liegt nach einer halben Stunde Handel bei 30 Millionen Aktien. Im Tagesdurchschnitt sind es 18 Millionen Stück. Der 52-Wochen-Bereich liegt zwischen 27,12 und 151 Dollar.