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    Biogas-Aktie  1979  0 Kommentare Gut ist nicht gut genug

    In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verzeichnete der Biogas-Anlagenbauer einen Umsatz von 65,6 Millionen Euro. Über 90 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das EBIT kletterte im selben Zeitraum um knapp 50 Prozent auf 11,3 Millionen Euro. Die Marge von 17,2 Prozent ist knackig. Das EBT lag bei 11,5 Millionen Euro und das Nettoergebnis erreichte im ersten Halbjahr mehr als sieben Millionen Euro. Die Zahlen sind OK. Auf den ersten Blick ist auch der Ausblick für das Gesamtjahr nicht von Pappe. Der Umsatz soll sich um 60 Prozent auf 160 Millionen Euro erhöhen. Beim EBT wird ein strammer Zuwachs auf mehr als 27,5 Millionen Euro erwartet. Unterstellen wir eine Steuerquote von 38 Prozent, müsste am Jahresende ein Profit von 17 Millionen Euro in der Kasse klingeln.

    Das Problem des Ausblicks und auch der Grund für den Kurssturz von fast 30 Prozent in der Spitze nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen war, dass die Erwartungen der Börse schlicht höher waren. Die Umsatzschätzung lag im Rahmen der Erwartungen der Analysten von Dresdner Kleinwort. Das EBT wurde von dieser Seite aus jedoch für 2007 bei mehr als 31 Millionen Euro erwartet. Da die im niedersächsischen Lohne Gesellschaft erst im Juli an die Börse ging, hätte Vorstandschef Olaf von Lehmden die Erwartungen eben nicht zu hoch schrauben sollen und die Analysten der Dresdner Kleinwort, die das Unternehmen an die Börse begleitet haben, etwas bremsen müssen. Die Schätzungen der Berenberg Bank für das Gesamtjahr wird Envitec Biogas (DE000A0MVLS8) hingegen bei weitem nicht erfüllen. Die als aggressiv geltende Bank hat ursprünglich Einnahmen von 175 Millionen Euro und ein EBT von 38 Millionen Euro für dieses Jahr erwartet.

    Nach einer Telefonkonferenz am Tage der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen hat sich die Dynamik des Kursverfalls sogar noch beschleunigt. Dresdner Kleinwort hat für das Jahr 2008 einen Umsatzsprung auf mehr als 266 Millionen Euro einkalkuliert. Die EBT-Marge sollte sich auf mehr als 19 Prozent belaufen. Diese Erwartungen dürfte Envitec Biogas ebenfalls nicht erreichen, was in der Telefonkonferenz deutlich wurde und zumindest für zwei institutionelle Anleger Anlass war die Aktie zu verkaufen. In 2008 dürfte das Unternehmen lediglich 220 Millionen Euro Umsatz stemmen und eine EBT-Marge von 17 Prozent erzielen. Bei einer Steuerquote von circa 30 Prozent ist im nächsten Jahr ein Gewinn von über 26 Millionen Euro drin. Pro Aktie würde dies einem Profit von 1,75 Euro entsprechen. CEO von Lehmden betonte indes, dass das Unternehmen dem Markt konservative Prognosen an die Hand geben will. Bleibt zu hoffen, dass der Firmenchef sein Wort hält und er die reduzierten Erwartungen erfüllen kann.

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    Verfasst von 2TradeCentre
    Biogas-Aktie Gut ist nicht gut genug In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verzeichnete der Biogas-Anlagenbauer einen Umsatz von 65,6 Millionen Euro. Über 90 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das EBIT kletterte im selben Zeitraum um knapp 50 Prozent auf …